Edel-Gamander

Teucrium chamaedrys


Gattung (genus)

Gamander / Teucrium

Familie (familia)

Lippenblütler / Lamiaceae


Synonyme: Echter Gamander, Heide-Gamander, Gewöhnlicher Gamander, „Gallmandl“

Pflanze krautigoder am Grund ± verholzend; Pflanze aufrecht; Stängel am Grund etwas verholzt. Laubblätter ungeteilt bis fiederlappig, eiförmig bis länglich-elliptisch oder herzförmig, 2–4× so lang wie breit, nicht ganzrandig, unterseits ± behaart, aber nicht filzig, Rand flach; sitzend bis kurz gestielt, Spreite meist kürzer als 4 cm, schwach netznervig, mit ± keilförmigem Grund, Laubblätter schwach und nicht knoblauch-ähnlich riechend, Spreite fiederlappig bis tief gekerbt; Zymen-Tragblätter laubblattartig, länger als der Kelch; Scheinquirl nicht kopfig zusammengedrängt; Zymen 2–8-blütig, Scheinquirle zu einseitswendigen, traubenartigen Thyrsen vereinigt; nur obere Knäuel-Tragblätter länger als die Blüten; Kelchgrund unterseits ± schwach ausgebeult; Krone 10–15 mm lang, purpurn (selten weiß); Höhe: 10–30(50) cm. Staude (verholzt) Chamaephyt, halb-wintergrün. VII–IX. Trockenrasen, Felsfluren, Säume, lichte, trockene Wälder; karbonathold; collin–montan; Volksarzneipflanze. Variabel (Laubblätter).

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Volksarzneipflanze

Lebensform:

  • Chamaephyt (Zwerg-, Teppich- und Halbsträucher, Polsterstauden)

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • verholzt
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Stängel am Grund etwas verholzt

Chamaephyt, halb-wintergrün

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 10–30(50) cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
  • Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
  • Typ: Traube

Scheinquirl nicht kopfig zusammengedrängt

Scheinquirle zu einseitswendigen, traubenartigen Thyrsen vereinigt; nur obere Knäuel-Tragblätter länger als die Blüten

 

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Krone purpurn (selten weiß)

Krone 10–15 mm lang

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 4 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch verwachsenblättrig
  • Kelchzähne deutlich
  • Kelchzähne deutlich: zugespitzt

Kelchgrund unterseits ± schwach ausgebeult

Zymen-Tragblätter laubblattartig, länger als der Kelch

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze behaart
  • Pflanze immergrün oder wintergrün
  • Stängel kantig
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Pflanze krautig oder am Grund ± verholzend

Laubblätter schwach und nicht knoblauch-ähnlich riechend

Pflanze aufrecht

Stängel am Grund etwas verholzt. Höhe: 10–30(50) cm. Staude (verholzt) Chamaephyt, halb-wintergrün

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattform: geteilt, gelappt (z.B. Eichenblatt)
  • Blattrand: gekerbt
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Farbe: dunkelgrün
  • Grösse: klein (1 bis 2 cm)
  • Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
  • Laubblätter alle gleich gestaltet
  • Nervatur fieder-/netznervig
  • Spreite elliptisch
  • Spreitengrund herzförmig

Laubblätter eiförmig bis länglich-elliptisch oder herzförmig, 2–4× so lang wie breit, nicht ganzrandig, unterseits ± behaart, aber nicht filzig, Rand flach; Laubblätter sitzend bis kurz gestielt, Spreite meist kürzer als 4 cm, schwach netznervig, mit ± keilförmigem Grund

Zymen-Tragblätter laubblattartig, länger als der Kelch

Laubblätter schwach und nicht knoblauch-ähnlich riechend, Spreite fiederlappig bis tief gekerbt

Variabel (Laubblätter)

 

Blattstiel:

Laubblätter sitzend bis kurz gestielt

Frucht:

  • Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
  • Frucht zwei- bis wenigsamig

Lebensraum:

  • Trockenrasen
  • Felsstandorte
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Wälder und Forste

Trockenrasen, Felsfluren, Säume, lichte, trockene Wälder; karbonathold

 

Ökologie:

  • An Trockenstandorte angepasst (Xerophyt)
  • Lichtliebend (=heliophil)

Trockenrasen, Felsfluren, Säume, lichte, trockene Wälder

karbonathold

Zeigerwerte: 7 6 4 2 8 1

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–montan

Geologie/Boden:

  • Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend

Trockenrasen, Felsfluren, Säume, lichte, trockene Wälder

karbonathold

Zeigerwerte: 7 6 4 2 8 1

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September

VII–IX