Faden-Ehrenpreis

Veronica filiformis

Gattung (genus)

Ehrenpreis, Blauweiderich / Veronica

Familie (familia)

Wegerichgewächse / Plantaginaceae


Synonyme: Fadenförmiger Ehrenpreis, (oberösterreichisch:) „Regnbleame“

Ganze Pflanze ± niederliegend, ausdauernd; Pflanze stark verzweigt, dichte Rasen bildend; Stängel kriechend (d.h. wurzelnd); meist stark verzweigt; alle (ausgenommen höchstens die allerobersten) Pflanze (auch) mit drüsenlosen Haaren (oft zusätzlich Drüsenhaare vorhanden), niemals völlig kahl; Spreite der Laubblätter und Deckblätter rundlich, seicht gekerbt. Laubblatt 1–3 mm lang gestielt, Spreite 4–13 mm lang und 4–14 mm breit, jederseits mit (2)3–5(6) Kerbzähnen; Laubblätter und Deckblätter höchstens 2,5× so lang wie breit, gesägt bis gekerbt, rundlich bis länglich-eiförmig; Blüten in den Achseln gestielter (scheinbarer) Laubblätter (daher scheinbar einzeln; tatsächlich: foliose Traube, d.h. die Deckblätter gleichen Laubblätter, auch die obersten sind gestielt und von den echten [untersten, gegenständigen] Laubblättern nicht oder kaum verschieden); Blütenstand sich daher vom Laubblattbereich nicht deutlich abhebend, sondern sich bloß durch die wechselständige Blattstellung unterscheidend. Trauben an der Spitze selten (?) vegetativ weiterwachsend; Blütenstiele ringsum gleichmäßig behaart; Blütenknospen aufrecht. Blüten- und Fruchtstiel (15)20–30 mm lang, 4–6× so lang wie der Kelch, stets mit sehr kurzen, drüsenlosen und längeren Drüsenhaaren (Lupe!); Kelchblätter länglich, locker drüsenhaarig; nicht gestielt, nicht auffallend bewimpert, nach dem Blühen aufrecht bis ± abstehend; Krone (8)10–15 mm im Durchmesser, hell- bis kräftig lilablau; Griffel 3–4 mm lang; Fruchtstiel 2 4(5)× so lang wie sein Deckblatt (samt Stiel); Frucht oben ± ausgerandet, behaart, mit mehr als 4 Samen; Samen flach oder nur schwach ausgehöhlt, kürzer als 2,3 mm; Frucht nur selten ausgebildet (weil Pflanze selbststeril und hauptsächlich vegetative Fortpflanzung). Höhe: 2–7 cm; Größe: 20–50 cm lang. Hemikryptophyt. (III)IV–V(VI). Parkrasen, Fettwiesen und -weiden; in klimafeuchten Lagen; collin–submontan(–montan); in Trockengebieten wie z.B. im Pannonikum fehlend. Etabliert (Friedhofsflüchtling) seit dem 20. Jahrhundert, expansiv. (Heimat: Kaukasus und Nordost-Anatolien).   

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

  • Adventive= Eingebürgerte = Synanthrope (Archaeo-, Palaeo-, und Neophyten)

Etabliert (Friedhofflüchtling) seit dem 20. Jahrhundert, expansiv

Verbreitung:

Heimat: Kaukasus und NO-Anatolien

 

Gebiet:

in Trockengebieten wie z.B. im Pannonikum fehlend

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)
  • Lockerrasiger Wuchs
  • Dichtrasiger Wuchs

Ganze Pflanze ± niederliegend, meist stark verzweigt; alle (ausgenommen höchstens die allerobersten) Deckblätter laubblattähnlich.

Pflanze ausdauernd; Stängel kriechend (dh wurzelnd)

Pflanze stark verzweigt, dichte Rasen bildend

Wuchshöhe:

  • Pflanze bis 5 cm hoch: niedrigwüchig bzw. dem Boden anliegend
  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch

Höhe: 2–7 cm; Größe: 20–50 cm lang

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Proterogyn

selbststeril

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten in Laubblattachseln
  • Beblätterung: Frondoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Laubblätter, Blütenstand daher nicht deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz lockerblütig
  • Nur Einzelblüten
  • Typ: Traube

Blüten in den Achseln gestielter (scheinbarer) Laubblätter (daher scheinbar einzeln; tatsächlich: foliose Traube, dh die Deckblätter gleichen Laubblätter, auch die obersten sind gestielt und von den echten [untersten, gegenständigen] Laubblättern nicht oder kaum verschieden); Blütenstand sich daher vom Laubblattbereich nicht deutlich abhebend, sondern sich bloß durch die wechselständige Blattstellung unterscheidend

Blütenstiele ringsum gleichmäßig behaart

Blütenknospen aufrecht

Laubblatt und Deckblatt rundlich bis länglich-eiförmig, gekerbt bis gesägt

Obere Laubblätter und untere Deckblätter höchstens grob gesägt bis kerbsägig

Blüten- und Fruchtstiel mind. 5 mm lang

Laubblätter und Deckblätter höchstens 2,5× so lang wie breit, gesägt bis gekerbt, alle (ausgenommen höchstens die allerobersten) Deckblätter laubblattähnlich

Blüten- und Fruchtstiel (15)20–30 mm lang, 4–6× so lang wie der Kelch, stets mit sehr kurzen, drüsenlosen und längeren Drüsenhaaren (Lupe!); Spreite der Laubblätter und Deckblätter rundlich, seicht gekerbt

Trauben an der Spitze selten (?) vegetativ weiterwachsend

Blütenblätter:

  • Anzahl: 4
  • Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) stumpf
  • Blüten trichter- oder radförmig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: blau
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Blütenknospen aufrecht

Krone blau oder weiß

Krone (8)10–15 mm im Durchmesser, hell- bis kräftig lilablau

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

Griffel mindestens 0,3 mm lang

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 1-2 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • Anzahl: 4 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Kelchblätter eiförmig bis länglich, nicht gestielt, nicht auffallend bewimpert, nach dem Blühen aufrecht bis ± abstehend

Blüten- und Fruchtstiel (15)20–30 mm lang, 4–6× so lang wie der Kelch,

Kelchblatt länglich, locker drüsenhaarig

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • mit oberirdischen Ausläufern (bzw. Kriech- oder Legtrieben)
  • Pflanze behaart
  • Pflanze drüsig
  • Wuchs: Pflanze kriechend/dem Boden anliegend

Blütenstand sich vom Laubblattbereich nicht deutlich abhebend, sondern sich bloß durch die wechselständige Blattstellung unterscheidend

Pflanze (auch) mit drüsenlosen Haaren (oft zusätzlich Drüsenhaare vorhanden), niemals völlig kahl

Ganze Pflanze ± niederliegend, meist stark verzweigt

Pflanze ausdauernd; Stängel kriechend (dh wurzelnd)

Pflanze stark verzweigt, dichte Rasen bildend

Kriechtriebe

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
  • Behaarung: Haartyp: Drüsenhaare
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: gesägt
  • Blattrand: gekerbt
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Grösse: sehr klein (nicht länger als 1 cm)
  • Grösse: klein (1 bis 2 cm)
  • Laubblätter alle gleich gestaltet
  • Spreite rundlich

Blüten in den Achseln gestielter (scheinbarer) Laubblätter (daher scheinbar einzeln; tatsächlich: foliose Traube, dh die Deckblätter gleichen Laubblätter, auch die obersten sind gestielt und von den echten [untersten, gegenständigen] Laubblättern nicht oder kaum verschieden); Blütenstand sich daher vom Laubblattbereich nicht deutlich abhebend, sondern sich bloß durch die wechselständige Blattstellung unterscheidend

Laubblatt und Deckblatt rundlich bis länglich-eiförmig, gekerbt bis gesägt

Obere Laubblätter und untere Deckblätter höchstens grob gesägt bis kerbsägig

Pflanze (auch) mit drüsenlosen Haaren (oft zusätzlich Drüsenhaare vorhanden), niemals völlig kahl

Laubblätter und Deckblätter höchstens 2,5× so lang wie breit, gesägt bis gekerbt

alle (ausgenommen höchstens die allerobersten) Deckblätter laubblattähnlich. – (V. sect. Pocilla)

Spreite der Laubblätter und Deckblätter rundlich, seicht gekerbt

Laubblatt 1–3 mm lang gestielt, Spreite 4–13 mm lang und 4–14 mm breit, jederseits mit (2)3–5(6) Kerbzähnen

Blattstiel:

Laubblatt 1–3 mm lang gestielt

Knospen:

Blütenknospen aufrecht

Fruchtstand:

Blüten- und Fruchtstiel (15)20–30 mm lang, 4–6× so lang wie der Kelch, stets mit sehr kurzen, drüsenlosen und längeren Drüsenhaaren (Lupe!)

Frucht:

Frucht oben ± ausgerandet, behaart, mit mehr als 4 Samen

Frucht nur selten ausgebildet (weil Pflanze selbststeril und hauptsächlich vegetative Fortpflanzung)

Samen:

  • Frucht zwei- bis wenigsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Frucht mit mehr als 4 Samen; Samen kürzer als 2,3 mm

Samen flach oder nur schwach ausgehöhlt

Lebensraum:

  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

Parkrasen, Fettwiesen und -weiden; in klimafeuchten Lagen

in Trockengebieten wie z.B. im Pannonikum fehlend. Etabliert (Friedhofflüchtling)

Ökologie:

Parkrasen, Fettwiesen und -weiden; in klimafeuchten Lagen

Zeigerwerte: 7 x 4 5 5 7

in Trockengebieten wie z.B. im Pannonikum fehlend

Etabliert (Friedhofflüchtling) seit dem 20. Jahrhundert, expansiv

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

collin–submontan(–montan)

Geologie/Boden:

Parkrasen, Fettwiesen und -weiden; in klimafeuchten Lagen

Zeigerwerte: 7 x 4 5 5 7

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

vegetative Fortpflanzung über Kriechtriebe

Frucht nur selten ausgebildet (weil Pflanze selbststeril und hauptsächlich vegetative Fortpflanzung)

Verbreitunsstrategien:

  • Tierverbreitung (Zoochorie) – Verbreitung außen am Tierkörper (Epizoochorie)

auch durch den Menschen ausgebreitet

Blütezeit:

  • 03 - März
  • 04 - April
  • 05 - Mai
  • 06 - Juni

(III)IV–V(VI)