Kampfer-Wermut
Artemisia alba
Gattung (genus)
Wermut & Beifuß & Edelraute & Estragon / Artemisia
Familie (familia)
Synonyme: Artemisia lobelii, Artemisia camphorata, Artemisia alba subsp. saxatilis
Pflanze stark kampferartig riechend, kahl bis filzig, am Grund ± verholzt; Laubblätter am Grund deutlich geöhrt, grün oder fein grauhaarig bis weißfilzig; untere Stängelblätter 2×-fiederschnittig, die mittleren 1×-fiederschnittig, die oberen meist ungeteilt und sitzend; Zipfel der Stängelblätter meist 0,3–0,7 mm breit und bis 10 mm lang; Korbboden (spärlich) behaart; Körbe (20)22–25(30)-blütig, 4–5,5 mm im Durchmesser, halbkugelig; innere Hüllblätter eiförmig, mit breitem, kahlem Hautrand; Randblüten weiblich, mit stark reduzierter Krone und deutlich herausragenden Griffelästen, innere Blüten zwittrig, mit röhriger, 5-zipfeliger Krone; Kronen drüsig. Höhe: 20–40(80) cm. Chamaephyt, Halbstrauch. Blütezeit: VIII–X. Trockene, sonnige Felshänge und Felsschutthänge, lückige Magerrasen; karbonatliebend; collin(–untermontan); in Österreich seit 1930 ausgestorben (angeblich durch botanische Sammler ausgerottet); im Burgenland ehedem am Hackelsberg vorkommend.
Verwechslungsmöglichkeit:
- (Eigentlicher) Feld-Wermut / Artemisia campestris s.str., dieser jedoch geruchlos und mit kleineren Körben.
Detailbeschreibung
Flora status:
In Österreich seit 1930 ausgestorben
Verbreitung:
Gebiet:
- Nordburgenland
Im Burgenland ehemals am Hackelsberg, seit 1930 ausgestorben
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- verholzt
- pollakanth (mehrmals blühend)
Halbstrauch
Stängel am Grund meist etwas holzig
Wuchshöhe:
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
Höhe: 20–40(80) cm
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten eingeschlechtich (rein weiblich oder rein männlich)
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
Randblüten ♀, mit stark reduzierter Krone und deutlich herausragenden Griffelästen, innere Blüten zwittrig, mit röhriger, 5-zipfeliger Krone
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten nickend
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Infloreszenz vielblütig
- Typ: Korb/ Körbchen
Äußere Hüllblätter behaart, nicht glänzend
Körbe zahlreich
Körbe 2,5–5 mm im Durchmesser, — nickend
Randblüten ♀, innere Blüten zwittrig
Körbe meist 3,5–5 mm im Durchmesser, in der Regel breiter als lang (Hülle ± halbkugelig)
Korbboden (spärlich) behaart
Körbe (20)22–25(30)-blütig, 4–5,5 mm im Durchmesser,— halbkugelig.
innere Hüllblätter eiförmig, mit breitem, kahlem Hautrand
Verwechslungsmöglichkeit: Ähnlich A. campestris, diese jedoch geruchlos u. mit kleineren Körben.
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: gelb
- Farbe: grünlich
- Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
- reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
Randblüten ♀, mit stark reduzierter Krone und deutlich herausragenden Griffelästen, innere Blüten zwittrig, mit röhriger, 5-zipfeliger Krone; Kronröhre mit sitzenden Drüsen
Kronzipfel kahl
Krone drüsig
Blütensymmetrie:
- Blüte radiärsymmetrisch
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten unterständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
Randblüten ♀, mit stark reduzierter Krone und deutlich herausragenden Griffelästen, innere Blüten zwittrig, mit röhriger, 5-zipfeliger Krone
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 5 Staubblätter
- Staubblätter verwachsen
Randblüten ♀, mit stark reduzierter Krone und deutlich herausragenden Griffelästen, innere Blüten zwittrig, mit röhriger, 5-zipfeliger Krone
Blütenkelch:
- nicht vorhanden oder hinfällig
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
Laubblattoberseite und Laubblattunterseite nicht auffallend verschieden
Pflanze stark kampferartig riechend, kahl bis filzig, am Grund ± verholzt; Laubblätter grün oder fein grauhaarig bis weißfilzig
Verwechslungsmöglichkeit: Ähnlich A. campestris, diese jedoch geruchlos u. mit kleineren Körben.
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
- Blattform: geteilt, geschnitten
- Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
- Blattform: zusammengesetzt, handförmig
- Blattform: zusammengesetzt: zweifach (doppelt) oder mehrfach
- Blattstellung: Wechselständig
- Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
- Spreite linealisch
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
Stängelblätter geteilt (meist 1–3×-fiederschnittig, selten handförmig geschnitten), — zumindest die unteren meist gestielt
Stängelblätter am Grund deutlich geöhrt (Öhrchen oft in schmale Abschnitte geteilt)
Zipfel der Stängelblätter schmäler als 2 mm (meist nur 0,3–1 mm breit); Laubblattoberseite und Laubblattunterseite nicht auffallend verschieden
Pflanze stark aromatisch (kampferartig)
Laubblätter oberseits nicht seidig-weißfilzig
mittlere Stängelblätter (der Blühtriebe) meist 2–4 cm lang
Laubblätter grün oder fein grauhaarig bis weißfilzig
untere Stängelblätter 2×-fiederschnittig, die mittleren 1×-fiederschnittig, die oberen meist ungeteilt und sitzend
Zipfel der Stängelblätter meist 0,3–0,7 mm breit und bis 10 mm lang
Verwechslungsmöglichkeit: Ähnlich A. campestris, diese jedoch geruchlos u. mit kleineren Körben.
Blattstiel:
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
- Blattstiel kurz (undeutlich)
- Blattstiel lang (deutlich)
Stängelblätter zumindest die unteren meist gestielt
obere Stängelblätter meist ungeteilt und sitzend
Stängelblätter am Grund deutlich geöhrt (Öhrchen oft in schmale Abschnitte geteilt)
Lebensraum:
- Felsstandorte
- Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
Trockene, sonnige Fels- und Felsschutthänge, lückige Magerrasen; karbonatliebend
Ökologie:
- An Trockenstandorte angepasst (Xerophyt)
- Magerkeitszeiger (Ausgelaugte, nährstoffarme Böden)
Trockene, sonnige Fels- und Felsschutthänge, lückige Magerrasen; karbonatliebend
Höhenstufen:
- Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
- Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
- montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder
collin(–untermontan)
Geologie/Boden:
- Flachgründige Böden
- Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend
Trockene, sonnige Fels- und Felsschutthänge, lückige Magerrasen; karbonatliebend
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 08 - August
- 09 - September
- 10 - Oktober
VIII–X