Österreich-Wermut

Artemisia austriaca s.str.


Gattung (genus)

Wermut & Beifuß & Edelraute & Estragon / Artemisia

Familie (familia)

Korbblütler / Asteraceae


Synonym: Österreichischer Beifuß

Pflanze stark aromatisch (kampferartig); Stängel am Grund meist etwas holzig; Laubblätter geteilt, am Grund deutlich geöhrt, oberseits und unterseits nicht auffallend verschieden, beiderseits seidig-weißfilzig, schwach silbrig glänzend, nicht verkahlend, als Rosetten am Ende kurzer verholzter Zweige überwinternd; Laubblattzipfel linealisch, meist 0,5–1 mm breit, an der Spitze der Laubblätter oft ziemlich gedrängt (gebüschelt); mittlere Stängelblätter 2×-fiederschnittig, (der Blühtriebe) meist 1–2 cm lang; Korbboden kahl; Körbe 2,6–3,8(4,5) mm lang, deutlich länger als breit, zahlreich, nickend; Hülle weißfilzig; äußere Hüllblätter behaart, nicht glänzend; Randblüten weiblich, mit stark reduzierter Krone und deutlich herausragenden Griffelästen, innere Blüten zwittrig, mit röhriger, 5-zipfeliger Krone; Kronröhren mit sitzenden Drüsen, Kronenzipfel abstehend behaart. Höhe: 20–60 cm. Chamaephyt. Blütezeit: VIII–IX. Trockenrasen, Sandstep­pen, selten ruderal; meist karbonatmeidend; collin; selten.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Gebiet:

Im Pannonikum

Lebensform:

  • Chamaephyt (Zwerg-, Teppich- und Halbsträucher, Polsterstauden)

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • verholzt
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Stängel am Grund meist etwas holzig

 

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Höhe: 20–60 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten eingeschlechtich (rein weiblich oder rein männlich)
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Randblüten ♀, mit stark reduzierter Krone und deutlich herausragenden Griffelästen, innere Blüten zwittrig, mit röhriger, 5-zipfeliger Krone

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz vielblütig
  • Typ: Korb/ Körbchen
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten nickend

Äußere Hüllblätter behaart, nicht glänzend

Körbe zahlreich

Körbe 2,5–5 mm im Durchmesser, — nickend

Randblüten ♀, innere Blüten zwittrig

Körbe meist 1,8–3 mm im Durchmesser, deutlich länger als breit

Korbboden kahl

Körbe 2,6–3,8(4,5) mm lang

Hülle weissfilzig

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: gelb
  • Farbe: grünlich
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Krone behaart oder am Rand bewimpert
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre
  • reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")

Randblüten ♀, mit stark reduzierter Krone und deutlich herausragenden Griffelästen, innere Blüten zwittrig, mit röhriger, 5-zipfeliger Krone

Kronröhre mit sitzenden Drüsen

Kronzipfel abstehend behaart

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten unterständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

Randblüten ♀, mit stark reduzierter Krone und deutlich herausragenden Griffelästen

innere Blüten zwittrig, mit röhriger, 5-zipfeliger Krone

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Staubblätter verwachsen

Randblüten ♀, mit stark reduzierter Krone und deutlich herausragenden Griffelästen, innere Blüten zwittrig, mit röhriger, 5-zipfeliger Krone

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Laubblattoberseite und Laubblattunterseite nicht auffallend verschieden

Pflanze stark aromatisch (kampferartig)

Stängel am Grund meist etwas holzig

Laublätter beiderseits seidig-weißfilzig, schwach silbrig glänzend, nicht verkahlend

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Blattoberseite behaart
  • Behaarung: Blattunterseite behaart
  • Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattform: geteilt, geschnitten
  • Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
  • Blattform: zusammengesetzt, handförmig
  • Blattform: zusammengesetzt: zweifach (doppelt) oder mehrfach
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Grösse: klein (1 bis 2 cm)
  • Spreite linealisch
  • Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)

Stängelblätter geteilt (meist 1–3×-fiederschnittig, selten handförmig geschnitten), — zumindest die unteren meist gestielt

Stängelblätter am Grund deutlich geöhrt (Öhrchen oft in schmale Abschnitte geteilt)

Zipfel der Stängelblätter schmäler als 2 mm (meist nur 0,3–1 mm breit); Laubblattoberseite und Laubblattunterseite nicht auffallend verschieden

Pflanze stark aromatisch (kampferartig)

Laubblätter oberseits dicht seidig-weißfilzig

mittlere Stängelblätter (der Blühtriebe) meist 1–2 cm lang

Laublätter beiderseits seidig-weißfilzig, schwach silbrig glänzend, nicht verkahlend

Stängelblätter 2×-fiederschnittig, Zipfel linealisch, meist 0,5–1 mm breit, an der Spitze der Laubblätter oft ziemlich gedrängt (gebüschelt)

Blattstiel:

Stängelblätter zumindest die unteren meist gestielt

Stängelblätter am Grund deutlich geöhrt (Öhrchen oft in schmale Abschnitte geteilt)

Frucht:

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Trockenrasen
  • Halbtrockenrasen
  • Ruderalstandorte

Trockenrasen, Sand­step­pen, selten ruderal; karbonatmeidend

Im Pannonikum

Ökologie:

  • An Trockenstandorte angepasst (Xerophyt)

Trockenrasen, Sand­step­pen, selten ruderal

karbonatmeidend

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder

collin

Geologie/Boden:

  • Lockere Böden (kiesig, sandig)

Trockenrasen, Sand­step­pen, selten ruderal; karbonatmeidend

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September

VII–IX