Salzsteppen-Wermut
Artemisia santonicum
Gattung (genus)
Wermut & Beifuß & Edelraute & Estragon / Artemisia
Familie (familia)
Synonyme: Salz-Beifuß, Strand-Beifuß, „Ungarischer Beifuß“; (kr.:) panonski solinski pelin, (ung.:) Sziki üröm, Szeldeltlevelű, Artemisia monogyna, Artemisia maritima „subsp. salina“, Artemisia santonicum „subsp. patens“
Pflanze mit ± verholztem Rhizom, mit vegetativen (= nichtblühenden), meist büschelig beblätterten Trieben, stark aromatisch; Stängel und Laubblätter weißfilzig; Laubblätter geteilt, am Grund deutlich geöhrt; mittlere Stängelblätter (1)2–3 cm lang, Abschnitte meist stumpf; Tragblätter der Körbe meist zart weißfilzig; Korbboden kahl; Körbe etwa 2 mm im Durchmesser, aufrecht („var. erecta“) oder nickend („var. salina“); Hülle (2)2,5–3,5 mm lang; äußere Hüllblätter fast kahl, meist ± glänzend; Randblüten (wie die inneren) zwittrig, mit kürzerer, aber nicht fädlicher Krone. Höhe: 20–60 cm. Chamaephyt bis Hemikryptophyt. Blütezeit: VIII–X. Salzsteppenrasen; besonders charakteristisch für den Solonetzboden (die stärksten Salzkonzentration liegt hier nicht an der Oberfläche, sondern der salzführende Horizont wird von einer tonigen Bodenschicht überlagert); collin; lokal häufig bis zerstreut (aber Habitat sehr selten!); im Burgenland im Seewinkel vorkommend (pannonischer Endemit).
Anmerkung: Die Art gehört zur Artengruppe Artemisia maritima agg..
Detailbeschreibung
Flora status:
- Ureinheimisch = indigen
Verbreitung:
Pannonischer Endemit
Gebiet:
Im Burgenland im Seewinkel
Lebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Pflanze ausdauernd (Rhizom ± verholzt), mit vegetativen (= nichtblühenden), meist büschelig beblätterten Trieben
Salzsteppenpflanze des Pannonikums
Wuchshöhe:
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
Höhe: 20–60 cm
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten eingeschlechtich (rein weiblich oder rein männlich)
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
Randblüten (wie die inneren) zwittrig, mit kürzerer, aber nicht fädlicher Krone
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten nickend
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Typ: Korb/ Körbchen
Äußere Hüllblätter fast kahl, meist ± glänzend
Korbboden kahl
Randblüten (wie die inneren) zwittrig
Körbe aufrecht („var. erecta“) oder nickend („var. salina“), ca. 2 mm im Durchmesser, ihr Tragblatt meist zart weißfilzig
Hülle (2)2,5–3,5 mm lang
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: gelb
- Farbe: grünlich
- Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
Randblüten (wie die inneren) zwittrig, mit kürzerer, aber nicht fädlicher Krone
Blütensymmetrie:
- Blüte radiärsymmetrisch
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten unterständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 5 Staubblätter
- Staubblätter verwachsen
Blütenkelch:
- nicht vorhanden oder hinfällig
Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):
- Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)
Pflanze ausdauernd (Rhizom ± verholzt), mit vegetativen (= nichtblühenden), meist büschelig beblätterten Trieben
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
Laubblattoberseite und Laubblattunterseite nicht auffallend verschieden
Pflanze ausdauernd (Rhizom ± verholzt), mit vegetativen (= nichtblühenden), meist büschelig beblätterten Trieben
Salzsteppenpflanze des Pannonikums, stark aromatisch
Stängel und Laubblätter weißfilzig
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
- Blattform: geteilt, geschnitten
- Blattform: zusammengesetzt (z.B. Eschenblatt)
- Blattform: zusammengesetzt, handförmig
- Blattform: zusammengesetzt: zweifach (doppelt) oder mehrfach
- Blattstellung: Wechselständig
- Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
- Grösse: klein (1 bis 2 cm)
- Spreite linealisch
Stängelblätter geteilt (meist 1–3×-fiederschnittig, selten handförmig geschnitten), — zumindest die unteren meist gestielt
Stängelblätter am Grund deutlich geöhrt (Öhrchen oft in schmale Abschnitte geteilt)
Zipfel der Stängelblätter schmäler als 2 mm (meist nur 0,3–1 mm breit); Laubblattoberseite und Laubblattunterseite nicht auffallend verschieden
Laubblattzipfel meist spitz
Pflanze mit vegetativen (= nichtblühenden), meist büschelig beblätterten Trieben
stark aromatisch
Laubblätter weißfilzig
mittlere Stängelblätter (1)2–3 cm lang, Abschnitte meist stumpf
Blattstiel:
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
- Blattstiel kurz (undeutlich)
- Blattstiel lang (deutlich)
- Spreitenbasis mit Öhrchen (stängelumfassendes oder halbstängelumfassendes Blatt)
Stängelblätter zumindest die unteren meist gestielt
Stängelblätter am Grund deutlich geöhrt (Öhrchen oft in schmale Abschnitte geteilt)
Lebensraum:
- Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
Salzsteppenrasen
lokal häufig bis zerstreut (aber Habitat sehr selten!)
Im Burgenland nur im Seewinkel
Ökologie:
- Salzpflanze (Halophyt) oder salztolerant
Salzsteppenrasen
lokal häufig bis zerstreut (aber Habitat sehr selten!)
Im Burgenland nur im Seewinkel
Höhenstufen:
collin
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 08 - August
- 09 - September
- 10 - Oktober
VIII–X