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Atriplex

Familie (familia)

Gänsefuß- & Amarantgewächse / Amaranthaceae s.lat.


Die Gattung umfasst rund 250 Arten weltweit und 24 Arten in Europa.

Gemeinsame Merkmale: Pflanze immer nur einstängelig (manchmal aber basal stark verzweigt), stets einjährig, 1-häusig, ohne Drüsen jedoch mit weißlich grauen, besonders spitzenwärts dicht bis locker besetzten Blasenhaaren sowie mit einfa­chen oder verzweigten Haaren oder kahl; Stängel nicht scheinbar sukkulent; Grundblätter fehlend; Laubblätter (zumindest die oberen) wechselständig, eiförmig, eilanzettlich, deltoidisch sowie auch spieß-, pfeil­förmig bis 3-eckig, mit meist keilförmigem bis gestutztem oder herzförmigem Grund, meist breiter als 5 mm, flach, mit Blasenhaaren, diese bald absterbend und mehrlagig, dicht als helle Schicht besonders unterseits (schülferig); Blüten 1-geschlechtig; weibliche Blüten entweder meist nur perigonlos, jedoch zwischen 2 Vorblättern, diese meist größer und die Frucht (fast) völlig einhüllend („Vorblatt-Frucht“), oder auch zu­sätzliche weibliche Blüten mit 5 Perigonblättern, aber ohne Vorblätter („Perigon-Blüte“); Frucht: Nuss, (zwischen den Vorblättern) abgeflacht, aufrecht (senkrecht), manchmal außer­dem auch waagrecht und dick (im Perigon); männliche Blüten stets mit 5 Perigonblättern.

 

Anmerkungen:

  • Heterospermie: Bei den Vorblatt-Früchten existiert stets ein Dimorphismus mit stets vertikalen, flachen, dünnschaligen, hell-, ockerbraunen sowie dickschaligen, schwarzen Samen. Bei einigen Arten existieren zusätzlich Perigon-Blüten (♀ Blüten-Dimorphismus) mit zur Fruchtzeit dicken, waagrechten, schwarzen Samen (Fruchtwand häutig).
  • Behaarung: Die Blasenhaare kollabieren rasch und ergeben einen dichten, mehr­schich­tigen, silbrig-grauen, glatten Überzug. Daneben gibt es auch schlauchartig verlän­gerte Blasenhaare, sogenannte Schlauchhaare, besonders am Grund von Vorblättern und an Blütenstandsachsen und einzell­reihige Gliederhaare (oft filzig ineinander verknäuelt: „Spinnweb­haare“) besonders an Trieb­spitzen von jungen Pflanzen.
  • Photosynthese: Pflanzen mit C4-Photosynthese unterscheiden sich durch das auffallend mosaikartig-gemusterte dunkelgrüne Nervennetz der Laubblätter und Vorblätter von Pflanzen mit nor­maler C3-Photosynthese.

  • Vorblätter: Vorsicht bei spät reifenden Pflanzen: die Vorblätter können manchmal verlängert/vergrößert bis hochblattartig ausgewach­sen sein und sind dann untypisch ausgebildet. Solche Vorblatt-Modi­fikationen sollten nicht dia­gnostisch herangezogen werden. Vorblätter daher möglichst im voll entwickelten Zustand (zur Fruchtzeit) bewerten!