Schwarznessel
Ballota
Familie (familia)
Die Gattung umfasst ca. 30 Arten weltweit und 7 Arten in Europa.
Meist krautig, selten Zwergstrauch; Pflanze ± aromatisch, oft aber etwas unangenehm riechend; Laubblätter länglich bis elliptisch oder eiförmig, meist nicht ganzrandig: ± gesägt oder gekerbt oder handförmig gespalten, meist breiter als 5 mm, Laubblattspreite am Grund nicht herzförmig oder, wenn Laubblattspreite mit herzförmigen Grund, dann Stielbucht spitz, Laubblattspreite mit 10–25 Zähnen je Seite; Zymen (Knäuel) mindestens 5-blütig, wenn wenigerblütig, dann sind ihre Tragblätter Hochblätter, alle Zymen kürzer als ihre eiförmigen, laubblattartigen Tragblätter, Mittelblüte der Zymen (ohne Zymenstiel!) nicht (oder höchstens 1 mm lang) gestielt; Knäuel (1)2–5(10) mm lang gestielt; Blüten kleiner als 4 × 3 cm; Kelch 5-zipfelig mit untereinander beinahe gleichen Zipfeln (Kelch radiär oder undeutlich 2-lippig), Kelch 10-nervig, trichterförmig., nicht drüsig punktiert (Lupe!); Krone deutlich zygomorph, 9–15 mm lang, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend), Kronoberlippe deutlich ausgerandet bis 2-lappig; Kronunterlippe 3- bis 4-lappig, die Seitenlappen zwar kleiner als der Mittellappen, aber nicht fadenförmig, Seitenlappen der Kronunterlippe abgerundet, keine fädlichen Anhängsel der Staubfäden in der Kronröhre, Mittellappen der Kronunterlippe viel größer als die Seitenlappen; Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“), nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in ein oder zwei Ebenen angeordnet, unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken), kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend, Staubblätter zueinander parallel; Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend); Frucht (Klausenfrucht) in vier Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend, Klausen mit Elaiosom.
Detailbeschreibung
Flora status:
- Ureinheimisch = indigen
Lebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Wuchshöhe:
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
- Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
- Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
Zymen (Knäuel) mindestens 5-blütig, wenn wenigerblütig, dann sind ihre Tragblätter Hochblätter
Knäuel (1)2–5(10) mm lang gestielt
Mittelblüte der Zymen (ohne Zymenstiel!) nicht (oder höchstens 1 mm lang) gestielt
Alle Zymen kürzer als ihre eiförmigen, laubblattartigen Tragblätter
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
- Farbe: violett
- Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
- Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
- reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
- Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) stumpf
Krone deutlich zygomorph
Kronoberlippe deutlich vorhanden, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend
Kronunterlippe 3- bis 4-lappig, die Seitenlappen zwar kleiner als der Mittellappen, aber nicht fadenförmig
Seitenlappen der Kronunterlippe abgerundet
keine fädlichen Anhängsel der Staubfäden in der Kronröhre
Mittellappen der Kronunterlippe viel größer als die Seitenlappen
Kronoberlippe deutlich ausgerandet bis 2-lappig
Krone 9–15 mm lang
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten oberständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 4 Staubblätter
- Staubblätter frei
Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend
keine fädlichen Anhängsel der Staubfäden in der Kronröhre
Staubblätter zueinander parallel
Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):
- Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
Pflanze wenig oder herb-aromatisch
Pflanze ± aromatisch, oft aber etwas unangenehm riechend
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: Blattoberseite behaart
- Behaarung: Blattunterseite behaart
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: gesägt
- Blattrand: gezähnt
- Blattrand: gekerbt
- Blattstellung: Gegenständig
- Nervatur fieder-/netznervig
- Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)
- Spreite eiförmig
- Spreite elliptisch
- Spreite rundlich
Laubblätter länglich bis elliptisch oder eiförmig, meist nicht ganzrandig: ± gesägt oder gekerbt oder handförmig gespalten, meist breiter als 5 mm
Laubblattspreite am Grund nicht herzförmig oder, wenn Laubblattspreite mit herzförmigen Grund, dann Stielbucht spitz; keine fädlichen Anhängsel der
Laubblattspreite mit 10–25 Zähnen je Seite
Alle Zymen kürzer als ihre eiförmigen, laubblattartigen Tragblätter
Pflanze ± aromatisch, oft aber etwas unangenehm riechend
Blattstiel:
- Blattstiel kurz (undeutlich)
- Blattstiel lang (deutlich)
Frucht:
- Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)
Frucht (Klausenfrucht) in vier Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend
Klausen mit Elaiosom
Samen:
- Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
- Frucht zwei- bis wenigsamig
- Samen mit Elaiosomen (helle, fleischige Anhängsel)
Frucht (Klausenfrucht) in vier Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend
Klausen mit Elaiosom
Lebensraum:
- Gebüsche und Hochstaudenfluren
- Ruderalstandorte
- Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
siehe Ballota nigra
Ökologie:
- Störungszeiger
- Nährstoffzeiger (fette, nährstoffreiche Böden)
siehe Ballota nigrasiehe Ballota nigrasiehe Ballota nigra
Höhenstufen:
Geologie/Boden:
siehe Ballota nigra
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 06 - Juni
- 07 - Juli
- 08 - August
- 09 - September
- 10 - Oktober
- 11 - November
siehe Ballota nigra