Heidegewächse

Ericaceae


Die Familie beinhaltet 113 Gattungen und 4250 Arten weltweit.

Kosmopolitisch; v. a. Holzige. Gemeinsame Merkmale: Sträucher (oft Zwergsträucher) oder Halbsträucher oder Krautige mit speziellem Mykorrhizatyp („erikoide Mykorrhiza“) oder chlorophylllos-vollmykotroph; Laubblätter wechselständig, gegenständig oder quirlig, einfach und ungeteilt; Blüten meist zwittrig, selten 1-geschlechtig, radiär oder leicht zygomorph, 3–5-zählig; Kronblätter frei oder ± miteinander verwachsen; Staubblätter 3, 5, 8 oder 10, sich an der Spitze oft mit 2 Löchern öffnend; Fruchtknoten 1, ober- oder unterständig, 2–10-fächrig; Griffel 1 oder Narben sitzend; Frucht: Kapsel, Beere oder Steinbeere.

Anmerkung: Die traditionellen (1. Auflage dieser Flora) Heidekrautgewächse / Ericaceae(s. str. nec strictiss.) umfass­ten nur die Unterfamilien Arbutoideae, Rhododendroideae, Ericoideae und Vaccinioideae, nicht je­doch die Pyroloideae (Pyrolaceae und Monotropaceae) und Empetroideae(Empetraceae). Eine kladistisch korrekte Gliederung muss jedoch die Familien so weit wie hier fassen oder die Unterfamilien im Rang von Familen behandeln. 

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Verbreitung:

  • kosmopolitisch

Lebensform:

v. a. Holzige

Strauch (oft Zwergstrauch) oder Halbstrauch oder Krautige mit speziellem Mykorrhizatyp („erikoide Mykorrhiza“) oder chlorophylllos-vollmykotroph

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • verholzt
  • pollakanth (mehrmals blühend)

v. a. Holzige

Strauch (oft Zwergstrauch) oder Halbstrauch oder Krautige mit speziellem Mykorrhizatyp („erikoide Mykorrhiza“) oder chlorophylllos-vollmykotroph

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig
  • Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten eingeschlechtich (rein weiblich oder rein männlich)
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Blüten meist zwittrig, selten 1-geschlechtig

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten nickend
  • Beblätterung: Nackter Blütenstand (keine Hochblätter zwischen den Blüten)
  • Typ: Kopf/Köpfchen
  • Typ: Rispe/Schirmrispe
  • Typ: Traube
  • Typ: Dolde
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)

Blütenblätter:

  • Anzahl: 3
  • Anzahl: 4
  • Anzahl: 5
  • Blüte mit Achsenbecher
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle gleichförmig (homochlamydeisch = alle Blütenhüllblätter gleich, entweder alle kelch- oder alle kronblattförmig)
  • Farbe: rot
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Farbe: violett
  • Farbe: grünlich
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre
  • Blüten zylindrisch oder glockenförmig
  • Blüten trichter- oder radförmig
  • Blüte mit Nektarien/Nektarblättern/Diskus

Blüten radiär oder leicht zygomorph , 3–5-zählig

Kronblätter frei oder ± miteinander verwachsen

Blütensymmetrie:

Blüten radiär oder leicht zygomorph

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Fruchtknoten unterständig
  • Griffel: 1
  • Narbe kopfig oder sitzend

Fruchtknoten 1, ober- oder unterständig, 2–10-fächrig

Griffel 1 oder Narben sitzend

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 3 Staubblätter
  • Anzahl: 5 Staubblätter
  • Anzahl: 7, 8 oder 9 Staubblätter
  • Anzahl: 10 Staubblätter (meist zwei Kreise zu je fünf Staubblättern)

Staubblätter 3, 5, 8 oder 10, sich an der Spitze oft mit 2 Löchern öffnend

Blütenkelch:

  • Kelch verwachsenblättrig
  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch freiblättrig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • Haustorien

mit speziellem Mykorrhizatyp („erikoide Mykorrhiza“) oder chlorophylllos-vollmykotroph

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze immergrün oder wintergrün
  • Pflanze ohne Chlorophyll (nicht grün)
  • Stängel kantig
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend

mit speziellem Mykorrhizatyp („erikoide Mykorrhiza“)

manchmal chlorophylllos-vollmykotroph

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Blattstellung: Quirlständig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Farbe: dunkelgrün
  • Grösse: sehr klein (nicht länger als 1 cm)
  • Grösse: klein (1 bis 2 cm)
  • Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
  • Laubblätter alle gleich gestaltet
  • Blattrand: gesägt

Laubblätter wechselständig, gegenständig oder quirlig, einfach und ungeteilt

Blattstiel:

Frucht:

Kapsel, Beere oder Steinbeere.

Samen:

  • Frucht zwei- bis wenigsamig
  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Kapsel, Beere oder Steinbeere

Lebensraum:

  • Wälder und Forste
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften

Ökologie:

  • An Trockenstandorte angepasst (Xerophyt)
  • Magerkeitszeiger (Ausgelaugte, nährstoffarme Böden)
  • Parasiten (Hemi- und Holoparasiten)

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Tierverbreitung (Zoochorie) – Verbreitung im Tierkörper durch Nahrungsaufnahme (Endozoochorie)