Rohr-Schwingel
Lolium arundinaceum s.lat.
Gattung (genus)
Lolch, Flachschwingel, Goldschwingel / Lolium
Familie (familia)
Diese Art muss, wie auch die anderen breitblättrigen Schwingelarten (Untergattung Schedonorus) in die Gattung Lolium (siehe dort) integriert werden, und heißt daher laut EF4 Lolium arundinaceum.
Synonyme: Rohr-Weidelgras, Großer Schwingel, Hoher Schwingel; Festuca elatior, Schedonorus arundinaceus, Festuca arundinacea
Laubblattspreite (10)20–70 cm lang und (3)5–10 mm breit, oberseits deutlich gerippt; Grundblattscheiden weißlich, nicht zerfasernd; Öhrchen an der Blattscheiden-Mündung (auch der Stängelblätter!) mit einzelnen bis zahlreichen, ca. 0,5 mm langen Haaren bewimpert; Rispe (12)20–40 cm lang, meist auch nach der Anthese ausgebreitet; unterste Rispenzweige 2–3, fast gleich kräftig, mit je 5–15(20) Ährchen. Ährchen 10–12 mm lang; Deckspelze 5–6,5(9) mm lang, spitz, nicht oder kurz: (1)2–3 mm lang begrannt. Höhe: 60–180(200) cm. Hemikryptophyt. VI–VII(–X). Auch kultiviert.
Im Burgenland kommen beide heimischen Unterarten, Lolium arundinaceum subsp. arundinaceum und Lolium arundinaceum subsp. uechtritzianum vor. Zur Unterscheidung der Unterarten siehe EF4.
Anmerkung: Lolium arundinaceum ist insgesamt äußerst variabel und daher in verschiedene, manchmal schwer unterscheidbare Unterarten gegliedert worden. Die nichtheimische Unterart subsp. orientale könnte im Burgenland gelegentlich unbeständig auftreten: Deckspelzen begrannt.(Gesamtverbreitung: pontisch-ostmediterran)
Anmerkung: Lolium arundinaceum und Lolium pratense, seltener Lolium giganteum hybridisieren gelegentlich untereinander, im Falle der ersteren beiden (= Lolium arundinaceum subsp. arundinaceum × Lolium pratense = Lolium × aschersonianum) sind die Hybriden von den Elternarten kaum zu unterscheiden. Hybriden gibt es in allen möglichen Kombinationen auch zwischen Lolium arundinaceum, Lolium giganteum und Lolium pratense einerseits sowie Lolium perenne und Lolium multiflorum andererseits. Sie sind i.d.R. rispig, die Rispen sind aber stärker zusammengezogen und tendieren zu ährenähnlicher Ausbildung. Kennzeichnend für alle Hybriden und deren einzig wirklich zuverlässiges Merkmal (auch der Hybriden zwischen den einzelnen genannten rispigen Lolium-Arten) sind die sich nicht öffnenden Antheren und die überwiegend verkümmerten, sterilen Pollenkörner (Mikroskop!). Diese Hybriden wurden früher in der Hybridgattung × Festulolium / Schwingellolch, Lolchschwingel, Schweidel zusammengefasst.
DetailbeschreibungLebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- Horstiger Wuchs
Wuchshöhe:
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
- Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig
Höhe: 60–180(200) cm
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- windbestäubt (anemophil)
Blütenstand:
unterste Rispenzweige 2–3, fast gleich kräftig, mit je 5–15(20) Ährchen
Rispe (12)20–40 cm lang, meist auch nach der Anthese ausgebreitet
Ährchen 10–12 mm lang
Deckspelze 5–6,5(9) mm lang, spitz, nicht od. kurz: (1)2–3 mm lang begrannt
Blütenblätter:
- Farbe: grünlich
- Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
- reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")
Ährchen 10–12 mm lang
Deckspelze 5–6,5(9) mm lang, spitz, nicht od. kurz: (1)2–3 mm lang begrannt.
Blütensymmetrie:
- Blüte asymmetrisch
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten oberständig
- Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 3 Staubblätter
- Staubblätter frei
Blütenkelch:
- nicht vorhanden oder hinfällig
Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):
- unterirdische Ausläufer (dünne, mit Niederblättern besetzte Sprossachsen)
sehr kurze unterirdische Ausläufer
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
- Knoten deutlich erkennbar (Poaceae)
- Pflanze kahl
- Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
- mit unterirdischen Ausläufern
Grundblattscheiden weißlich, nicht zerfasernd
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: ganzrandig
- Blattstellung: Wechselständig
- Farbe: dunkelgrün
- Grösse: gross (länger als 10 cm)
- mit Blatthäutchen (Ligula)
- mit Blattscheide
- Nervatur parallel-/bogennervig
- Spreite linealisch
Öhrchen an der Blattscheiden-Mündung (auch der Stängelblätter!) mit einzelnen bis zahlreichen, ca. 0,5 mm langen Haaren bewimpert
Spreite oberseits deutlich gerippt
Grundblattscheiden weißlich, nicht zerfasernd
Laubblattspreite (10)20–70 cm lang u. (3)5–10 mm breit
Blattstiel:
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
- Spreitenbasis mit Öhrchen (stängelumfassendes oder halbstängelumfassendes Blatt)
Öhrchen an der Blattscheiden-Mündung (auch der Stängelblätter!) mit einzelnen bis zahlreichen, ca. 0,5 mm langen Haaren bewimpert
Lebensraum:
siehe Unterarten.
Auch kultiviert.
Ökologie:
siehe Unterarten
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 06 - Juni
- 07 - Juli
- 08 - August
- 09 - September
- 10 - Oktober
VI–VII(–X)