Riesenschwingel
Lolium giganteum
Gattung (genus)
Lolch, Flachschwingel, Goldschwingel / Lolium
Familie (familia)
Diese Art muss, wie auch die anderen breitblättrigen Schwingelarten (Untergattung Schedonorus) in die Gattung Lolium (siehe dort) integriert werden, und heißt daher laut EF4 Lolium giganteum.
Synonyme: Riesen-Weidelgras; Schedonorus giganteus, Festuca gigantea
Pflanze lockerhorstig oder rasig, ausläuferbildend; Erneuerungssprosse extravaginal; Laubblattscheiden-Mündung mit Öhrchen; Ligula nicht erkennbar oder nur ein sehr schmaler (weniger als 0,5 mm hoher) Saum; Spreite und Blattscheide kahl (bei dem im Habitus ähnlichen Bromus ramosus agg. / Artengruppe Wald-Trespe dicht behaart!); Öhrchen der unteren Stängelblätter den Stängel krallenförmig umfassend, spitz; Spreite unterseits glänzend; Rispe und Rispenzweige überhängend. Deckspelze hart, nur mit undeutlichem Hautrand, mit 10–15 mm langer, geschlängelter Granne; Fruchtknoten kahl. Höhe: 50–150 cm. Hemikryptophyt. VII–VIII(–X). Schattige, staufeuchte Edellaubwälder, Auwälder; collin–obermontan; häufig bis zerstreut.
Anmerkung: Lolium arundinaceum und Lolium pratense, seltener Lolium giganteum hybridisieren gelegentlich untereinander, im Falle der ersteren beiden (= Lolium arundinaceum subsp. arundinaceum × Lolium pratense = Lolium × aschersonianum) sind die Hybriden von den Elternarten kaum zu unterscheiden. Hybriden gibt es in allen möglichen Kombinationen auch zwischen Lolium arundinaceum, Lolium giganteum und Lolium pratense einerseits sowie Lolium perenne und Lolium multiflorum andererseits. Sie sind i.d.R. rispig, die Rispen sind aber stärker zusammengezogen und tendieren zu ährenähnlicher Ausbildung. Kennzeichnend für alle Hybriden und deren einzig wirklich zuverlässiges Merkmal (auch der Hybriden zwischen den einzelnen genannten rispigen Lolium-Arten) sind die sich nicht öffnenden Antheren und die überwiegend verkümmerten, sterilen Pollenkörner (Mikroskop!). Diese Hybriden wurden früher in der Hybridgattung × Festulolium / Schwingellolch, Lolchschwingel, Schweidel zusammengefasst.
Detailbeschreibung
Flora status:
- Ureinheimisch = indigen
Lebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
Wuchshöhe:
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
- Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig
Höhe: 50–150 cm
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- windbestäubt (anemophil)
Blütenstand:
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Spelzen = (meist) trockenhäutige Hochblätter im Ährchen vorhanden (Süß- und Sauergräser)
- Typ: Rispe/Schirmrispe
Deckspelze hart, nur mit undeutlichem Hautrand
Deckspelzen mit 10–15 mm langer, geschlängelter Granne
Rispe überhängend
Rispenzweige überhängend
Blütenblätter:
- Farbe: grünlich
- reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")
Deckspelze hart, nur mit undeutlichem Hautrand
Deckspelzen mit 10–15 mm langer, geschlängelter Granne
Blütensymmetrie:
- Blüte asymmetrisch
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten oberständig
- Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
Fruchtknoten kahl
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 3 Staubblätter
- Staubblätter frei
Blütenkelch:
- nicht vorhanden oder hinfällig
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
- Knoten deutlich erkennbar (Poaceae)
- Pflanze kahl
- Stängel stielrund
- Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
- Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend
Pflanze lockerhorstig
Spreite u. Blattscheide kahl (bei dem im Habitus ähnlichen Bromus ramosus agg. / AGr Wald-Trespe dicht behaart!)
Spreite unterseits glänzend
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: ganzrandig
- Blattstellung: Wechselständig
- mit Blatthäutchen (Ligula)
- mit Blattscheide
- Nervatur parallel-/bogennervig
- Spreite linealisch
Erneuerungssprosse extravaginal
Ligula nicht erkennbar oder nur ein sehr schmaler (weniger als 0,5 mm hoher) Saum
Laubblattscheiden-Mündung mit Öhrchen
Spreite u. Blattscheide kahl (bei dem im Habitus ähnlichen Bromus ramosus agg. / AGr Wald-Trespe dicht behaart!)
Öhrchen der unteren Stängelblätter den Stängel krallenförmig umfassend, spitz; Spreite unterseits glänzend
Blattstiel:
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
- Spreitenbasis mit Öhrchen (stängelumfassendes oder halbstängelumfassendes Blatt)
Öhrchen der unteren Stängelblätter den Stängel krallenförmig umfassend, spitz
Knospen:
Erneuerungssprosse extravaginal
Ökologie:
- Staunässezeiger/Vernässungszeiger
- Nährstoffzeiger (fette, nährstoffreiche Böden)
Schattige, staufeuchte Edellaubwälder, Auwälder
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 07 - Juli
- 08 - August
- 09 - September
- 10 - Oktober
VII–VIII(–X)