Vielblütiger Ausläufer-Rot-Schwingel

Festuca rubra subsp. fallax

Gattung (genus)

Schwingel / Festuca

Familie (familia)

Süßgräser / Poaceae


Diese Art ist wahrscheinlich nur eine Unterart von Festuca rubra und heißt laut EF 4 Festuca rubra subsp. fallax. Nähere Informationen siehe Festuca rubra s. str..

Synonym: Flachblättriger Rot-Schwingel, „Ausgebreiteter Schwingel“; Festuca rubra subsp. multiflora, Festuca rubra subsp. megastachys, Festuca multiflora, Festuca diffusa, Festuca heteromalla

Zahlreiche Ausläufer deutlich länger als 25 mm, meist kriechend (im Bestand sichtbar am Abstand der Blühsprosse, zumal das Ausgraben der dünnen Ausläufer nur selten gelingt, ist dieser Abstand zu beachten!); Stängelblätter seicht rinnig, manchmal gänzlich flach ausgebreitet; Laubblattspreite grün bis graugrün, derb: (0,45)0,55–0,75(1,0) mm Durchmesser, häufig nur schwach gefaltet, mit 7–11(13) Gefäßbündeln, großlumige Gelenkzellen zu­mindest in den Furchen unmitttelbar neben der Mittelrippe, die im Durchlicht als helle Längslinien erscheinen. Blattscheide behaart; Rispe 9–15 cm lang, locker, ausgebreitet, mit kräftigen Ästen, zu Beginn der Anthese oft nur der lange unterste Rispenast deutlich abgespreizt, der Rest der Rispe noch zusammengezogen (v. a. bei Festuca rubra subsp. rubra, bei subsp. fallax nicht immer zu sehen). Ährchen grün oder glauk, manchmal schwach violett überlaufen, (7)8(10)-blütig, Deckspelzengranne stets länger als 1 mm. Höhe: 50–100 cm. Hemikryptophyt. VI–VII. Frische Wiesen, Weiderasen, Hochstaudenfluren, Waldränder, Wald­schläge, Grünerlengebüsch; montan–subalpin; zerstreut bis selten.

 Verwechslungsmöglichkeit: mit kräftg wüchsigen Festuca rubra-Kultivaren (in Tieflagen, an ruderalen Habitaten)

Anmerkung: Die Kreuzungsbarrieren zwischen allen Festuca rubra-Sippen sind schwach u. v. a. phäno­typisch. Hybriden findet man immer wieder, meist werden sie jedoch nicht erkannt oder übersehen. Da das phänotypische Verhalten solcher Primärhybriden dann in kein Schema passt, können sie sich auch nur schwer durchsetzen, geschweige denn in einer Population dauerhaft etablieren.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

Zahlreiche Ausläufer deutlich länger als 25 mm, meist kriechend (im Bestand sichtbar am Abstand der Blühsprosse, zumal das Ausgraben der dünnen Ausläufer nur selten gelingt, ist dieser Abstand zu beachten!);

 

Verwechslungsmöglichkeit: mit kräftg wüchsigen F. rubra-Kultivaren (in Tieflagen, an ruderalen Habitaten)

 

Wuchshöhe:

  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Höhe: 50–100 cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • windbestäubt (anemophil)

Ährchen (7)8(10)-blütig

Blütenstand:

  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Spelzen = (meist) trockenhäutige Hochblätter im Ährchen vorhanden (Süß- und Sauergräser)
  • Ährenrispe (bei Süßgräsern)
  • Typ: Rispe/Schirmrispe

Rispe weit ausladend od. kompakt zusammengezogen, mit kräftigen Ästen

Deckspelzengranne stets länger als 1 mm

zu Beginn der Anthese oft nur der lange unterste Rispenast deutlich abgespreizt, der Rest der Rispe noch zusammengezogen (v. a. bei F. rubra subsp. rubra, bei subsp. fallax nicht immer zu sehen)

Rispe 9–15 cm lang, locker, ausgebreitet

Ährchen grün oder glauk, manchmal schwach violett überlaufen, (7)8(10)-blütig

 

Verwechslungsmöglichkeit: mit kräftg wüchsigen F. rubra-Kultivaren (in Tieflagen, an ruderalen Habitaten)

 

Blütenblätter:

  • reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")
  • Farbe: violett
  • Farbe: grünlich
  • Farbe: blau
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)

Deckspelzengranne stets länger als 1 mm

Ährchen grün oder glauk, manchmal schwach violett überlaufen, (7)8(10)-blütig

 

Verwechslungsmöglichkeit: mit kräftg wüchsigen F. rubra-Kultivaren (in Tieflagen, an ruderalen Habitaten)

 

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 3 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • unterirdische Ausläufer (dünne, mit Niederblättern besetzte Sprossachsen)

Zahlreiche Ausläufer deutlich länger als 25 mm, meist kriechend (im Bestand sichtbar am Abstand der Blühsprosse, zumal das Ausgraben der dünnen Ausläufer nur selten gelingt, ist dieser Abstand zu beachten!)

 

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Knoten deutlich erkennbar (Poaceae)
  • mit unterirdischen Ausläufern
  • Pflanze behaart
  • Pflanze kahl
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend
  • Wuchs: Pflanze kriechend/dem Boden anliegend

Spreite derb

Stängelblätter gänzlich flach ausgebreitet

Zahlreiche Ausläufer deutlich länger als 25 mm, meist kriechend (im Bestand sichtbar am Abstand der Blühsprosse, zumal das Ausgraben der dünnen Ausläufer nur selten gelingt, ist dieser Abstand zu beachten!); Laubblattspreite grün bis graugrün

Blattscheide behaart

Ährchen grün oder glauk, manchmal schwach violett überlaufen

Verwechslungsmöglichkeit: mit kräftg wüchsigen F. rubra-Kultivaren (in Tieflagen, an ruderalen Habitaten)

 

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Laubblätter nicht alle gleich gestaltet (meist Rosetten- und Stängelblätter)
  • mit Blattscheide
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite linealisch
  • Spreite nadel-/borstenförmig/fädlich

Spreite derb: (0,45)0,55–0,75(1,0) mm im Durchmesser, mit (5)7–9(11) Gefäßbündeln

Stängelblätter gänzlich flach ausgebreitet (F. rubra subsp. fallax)

Zahlreiche Ausläufer deutlich länger als 25 mm, meist kriechend Gefäßbündel (5)7–11

Laubblattspreite grün bis graugrün

Laubblattspreite häufig nur schwach gefaltet, mit 7–11(13) Gefäßbündeln

großlumige Gelenkzellen zumindest in den Furchen unmitttelbar neben der Mittelrippe, die im Durchlicht als helle Längslinien erscheinen

Blattscheide behaart

 

Verwechslungsmöglichkeit: mit kräftg wüchsigen F. rubra-Kultivaren (in Tieflagen, an ruderalen Habitaten)

 

Blattstiel:

Fruchtstand:

Rispe 9–15 cm lang, locker, ausgebreitet

Frucht:

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Gebüsche und Hochstaudenfluren
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Wälder und Forste

Frische Wiesen, Weiderasen, Hochstaudenfluren, Waldränder, Waldschläge, Grünerlengebüsch

 

Verwechslungsmöglichkeit: mit kräftg wüchsigen F. rubra-Kultivaren (in Tieflagen, an ruderalen Habitaten)

 

Ökologie:

Frische Wiesen, Weiderasen, Hochstaudenfluren, Waldränder, Waldschläge, Grünerlengebüsch

 

Höhenstufen:

  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

montan–subalpin

 

Verwechslungsmöglichkeit: mit kräftg wüchsigen F. rubra-Kultivaren (in Tieflagen, an ruderalen Habitaten)

 

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

vegetativ über Ausläufer

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli

VI–VII