Ausläufer-Rot-Schwingel

Festuca rubra


Gattung (genus)

Schwingel / Festuca

Familie (familia)

Süßgräser / Poaceae


Synonym: Gewöhnlicher Rot-Schwingel

Zahlreiche Ausläufer deutlich länger als 25 mm, meist kriechend (im Bestand sichtbar am Abstand der Blühsprosse, zumal das Ausgraben der dünnen Ausläufer nur selten gelingt, ist dieser Abstand zu beachten!); Laubblattspreite grün bis graugrün; Spreite derb: (0,45)0,55–0,75(1,0) mm im Durchmesser, mit (5)7–11 Gefässbündeln; Stängelblätter seicht rinnig, manchmal gänzlich flach ausgebreitet (Festuca rubra subsp. fallax); Rispe weit ausla­dend oder kompakt zusammengezogen, mit kräftigen Ästen; zu Beginn der Anthese oft nur der lange unterste Rispenast deutlich abgespreizt, der Rest der Rispe noch zusammengezogen (v. a. bei Festuca rubra subsp. rubra, bei subsp. fallax nicht immer zu sehen), Deckspelzengranne stets länger als 1 mm.

Diese Art kommt in Österreich in drei Unterarten vor, alle sind auch für das Burgenland angegeben. Weitere Informationen siehe dort.

Anmerkung: Die Kreuzungsbarrieren zwischen allen Festuca rubra-Sippen sind schwach u. v. a. phäno­typisch. Hybriden findet man immer wieder, meist werden sie jedoch nicht erkannt oder übersehen. Da das phänotypische Verhalten solcher Primärhybriden dann in kein Schema passt, können sie sich auch nur schwer durchsetzen, geschweige denn in einer Population dauerhaft etablieren. - Alle heimischen Rot-Schwingel sind im Habitus sehr variabel, sodass die meisten der zahlreichen bislang beschriebenen Taxa nur schwer und manchmal unzuverlässig unterschieden werden können. Sie sind alle hexaploid und nur durch phänologische Kreuzungsbarrieren getrennt, dem entsprechend sind fertile Hybriden als Einzelindividuen oder sogar in Populationen nicht selten. Im Wirtschaftsgrünland kommen aus Grünland-Verbesserungs-Einsaaten zahlreiche Kultivare von Festuca rubra subsp. rubra hinzu, die auf maximalen Biomasseertrag hin selektiert werden und dem entsprechend üppigen Wuchs sowie breite, offen-rinnige Laubblattspreiten auch an den einjähri­gen Innovationssprossen aufweisen. Manchmal treten auch weitlumige Epider­miszellen in den Furchen der Blattinnenseite auf, die mit den für Festuca heteromalla typischen Gelenks­zellen verwechselt werden können. Manchmal finden sich auch einzelne Sklerenchymzellen oder eine skler­enchymatische Zellreihe an den Rippen, was zu Verwechslungen mit Festuca rubra subsp. juncea führen kann. Habitate und Areale dieser genannten Sippen sind durch zahlreiche sol­che Verwechs­lungen sehr unklar festzulegen.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

Zahlreiche Ausläufer deutlich länger als 25 mm, meist kriechend (im Bestand sichtbar am Abstand der Blühsprosse, zumal das Ausgraben der dünnen Ausläufer nur selten gelingt, ist dieser Abstand zu beachten!)

 

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

siehe Unterarten

 

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • windbestäubt (anemophil)

Blütenstand:

  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Ährenrispe (bei Süßgräsern)
  • Spelzen = (meist) trockenhäutige Hochblätter im Ährchen vorhanden (Süß- und Sauergräser)
  • Typ: Rispe/Schirmrispe

Rispe weit ausladend od. kompakt zusammengezogen, mit kräftigen Ästen

Deckspelzengranne stets länger als 1 mm

zu Beginn der Anthese oft nur der lange unterste Rispenast deutlich abgespreizt, der Rest der Rispe noch zusammengezogen (v. a. bei F. rubra subsp. rubra, bei subsp. fallax nicht immer zu sehen)

Blütenblätter:

  • Farbe: grünlich
  • reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")
  • Farbe: rot

Deckspelzengranne stets länger als 1 mm

 

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 3 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • unterirdische Ausläufer (dünne, mit Niederblättern besetzte Sprossachsen)

mehr oder weniger lange unteriridische Auslaäufer (siehe Unterarten)

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Knoten deutlich erkennbar (Poaceae)
  • mit unterirdischen Ausläufern
  • Pflanze immergrün oder wintergrün
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Spreite derb: (0,45)0,55–0,75(1,0) mm im Durchmesser, mit (5)7–9(11) Gefäßbündeln

Zahlreiche Ausläufer deutlich länger als 25 mm, meist kriechend (im Bestand sichtbar am Abstand der Blühsprosse, zumal das Ausgraben der dünnen Ausläufer nur selten gelingt, ist dieser Abstand zu beachten!); Laubblattspreite grün bis graugrün

 

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • mit Blattscheide
  • Laubblätter nicht alle gleich gestaltet (meist Rosetten- und Stängelblätter)
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Querschnitt: Spreite rinnenförmig
  • Querschnitt: Spreite röhrig (hohl) oder eingerollt
  • Spreite linealisch
  • Spreite nadel-/borstenförmig/fädlich

Spreite derb: (0,45)0,55–0,75(1,0) mm im Durchmesser, mit (5)7–9(11) Gefäßbündeln

Stängelblätter seicht rinnig, manchmal gänzlich flach ausgebreitet (F. rubra subsp. fallax)

Zahlreiche Ausläufer deutlich länger als 25 mm

Gefäßbündel (5)7–11. Laubblattspreite grün bis graugrün

Blattstiel:

Phänologie:

Lichtkeimer

Fruchtstand:

Rispe weit ausladend od. kompakt zusammengezogen, mit kräftigen Ästen

 

Frucht:

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Samen kurzlebig

Lebensraum:

siehe Unterarten

 

Ökologie:

siehe Unterarten

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

siehe Unterarten

Geologie/Boden:

siehe Unterarten

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

vegetativ über Ausläufer

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August

siehe Unterarten