Festuca rubra agg.

Gattung (genus)

Schwingel / Festuca

Familie (familia)

Süßgräser / Poaceae


Die Artengruppe Festuca rubra agg. beinhaltet im Burgenland die Arten Festuca rubra (in zwei Unterarten), Festuca heteromalla, Festuca nigrescens und Festuca trichophylla. Nähere Informationen siehe dort.

Ausdauernd. Pflanze kräftig. Halme dünn, am obersten Knoten meist weniger als 1 mm dick (bei Festuca rubra manchmal dicker). Verzweigungstyp extravaginal (Erneuerungstriebe extravaginal), Pflanze rasig bis scheinbar horstig wachsend; Laubblattspreite graugrün, glanzlos; Laubblattspreiten-Querschnitt nicht rhombisch (jedoch kantig), mit 4–6 seitlichen Sklerenchymbündeln: über jedem Gefässbündel an der Spreiten-Außenseite eine Rippe mit einem Sklerenchymbündel, an den Blatträndern stets ein Sklerenchymbündel; Stängelblätter flach bis seicht rinnenförmig; keine Öhrchen an der Blattscheiden-Mündung, Blattscheiden stets fast bis zur Mündung verwachsen, abgestorbene dunkelbraun, rasch ± netzartig zerfasernd mit hervortretenden und hellbraun kontrastierenden Gefässbündelresten (manchmal schlecht zu erkennen)Blattscheide meist behaart, Ligula fehlend. Rispe ausgebreitet, stets allseitswendig; Ährchen glanzlos, grün oder als Ganzes leicht violett überlaufenDeckspelzengranne von unterschiedlicher Länge, höchstens halb so lang wie die Deckspelze, vom Tiefland bis in die alpine Stufe.

Anmerkung: Alle heimischen Rot-Schwingel sind im Habitus sehr variabel, sodass die meisten der zahlreichen bislang beschriebenen Taxa nur schwer und manchmal unzuverlässig unterschieden werden können. Sie sind alle hexaploid und nur durch phänologische Kreuzungsbarrieren getrennt, dem entsprechend sind fertile Hybriden als Einzelindividuen oder sogar in Populationen nicht selten. Im Wirtschaftsgrünland kommen aus Grünland-Verbesserungs-Einsaaten zahlreiche Kultivare von Festuca rubra subsp. rubra hinzu, die auf maximalen Biomasseertrag hin selektiert werden und dem entsprechend üppigen Wuchs sowie breite, offen-rinnige Laubblattspreiten auch an den einjähri­gen Innovationssprossen aufweisen. Manchmal treten auch weitlumige Epider­miszellen in den Furchen der Blattinnenseite auf, die mit den für Festuca heteromalla typischen Gelenks­zellen verwechselt werden können. Manchmal finden sich auch einzelne Sklerenchymzellen oder eine skler­enchymatische Zellreihe an den Rippen, was zu Verwechslungen mit Festuca rubra subsp. juncea führen kann. Habitate und Areale dieser genannten Sippen sind durch zahlreiche sol­che Verwechs­lungen sehr unklar festzulegen.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • Horstiger Wuchs
  • Lockerrasiger Wuchs

Pflanze ausdauernd

Pflanze rasig bis scheinbar horstig wachsend

Pflanze kräftig

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig
  • Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • windbestäubt (anemophil)

Blütenstand:

  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Spelzen = (meist) trockenhäutige Hochblätter im Ährchen vorhanden (Süß- und Sauergräser)
  • Typ: Rispe/Schirmrispe

Ährchen stumpf graugün oder violett überlaufen, nicht scheckig

Rispe aufrecht

Granne kürzer als die halbe Deckspelze, Deckspelze begrannt

Rispe ausgebreitet

Ährchen oft grünlich, manchmal aber an der Spitze violett überlaufen

Deckspelzengranne von unterschiedlicher Länge, höchstens halb so lang wie die Deckspelze

Ährchen glanzlos, grün oder als Ganzes leicht violett überlaufen

Rispe stets allseitswendig

 

Blütenblätter:

  • Farbe: grünlich
  • Farbe: violett
  • reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")

Ährchen stumpf graugün oder violett überlaufen, nicht scheckig

Granne kürzer als die halbe Deckspelze, Deckspelze begrannt

Deckspelzengranne von unterschiedlicher Länge, höchstens halb so lang wie die Deckspelze

Ährchen glanzlos, grün oder als Ganzes leicht violett überlaufen

 

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

Fruchtknoten kahl

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 3 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

  • unterirdische Ausläufer (dünne, mit Niederblättern besetzte Sprossachsen)

kurze (bei horstbildenden) oder lange (bei lockerrasigen) Arten

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Knoten deutlich erkennbar (Poaceae)
  • Mit Faserschopf (= Tunika) am Grund der Pflanze
  • Pflanze behaart
  • mit unterirdischen Ausläufern
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Laubblattscheiden in ganzer Länge röhrig verwachsen, nach Absterben braun, i.d.R zerfasernd

Laubblattspreiten graugrün, matt

Erneuerungstriebe extravaginal

Blattscheide meist behaart

 

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Laubblätter nicht alle gleich gestaltet (meist Rosetten- und Stängelblätter)
  • mit Blattscheide
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Querschnitt: Spreite rinnenförmig
  • Querschnitt: Spreite röhrig (hohl) oder eingerollt
  • Spreite linealisch
  • Spreite nadel-/borstenförmig/fädlich

Ligula fehlend

Laubblattscheiden in ganzer Länge röhrig verwachsen, nach Absterben braun, i.d.R zerfasernd

Sklerenchymelemente stets scharf begrenzte einzelne Bündel

Laubblattspreiten graugrün, matt

Laubblattspreiten-Querschnitt mit stets mehr als 3 Sklerenchymbündeln: über jedem Gefäßbündel an der Spreiten-Außenseite eine Rippe mit einem Sklerenchymbündel

Stängelblätter flach bis seicht rinnenförmig

keine Öhrchen an der Blattscheiden-Mündung

Laubblattspreite graugrün, glanzlos

Spreiten-Querschnitt nicht rhombisch (jedoch kantig), mit 4–6 seitlichen Sklerenchymbündeln

Erneuerungstriebe extravaginal

Blattscheide meist behaart

 

Blattstiel:

Laubblattscheiden in ganzer Länge röhrig verwachsen, nach Absterben braun, i.d.R zerfasernd

keine Öhrchen an der Blattscheiden-Mündung

 

Fruchtstand:

Rispe aufrecht

Ährchen glanzlos, grün oder als Ganzes leicht violett überlaufen

Rispe stets allseitswendig

 

Frucht:

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

vom Tiefland bis in die alpine Stufe

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

vegetativ über Ausläufer

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August