Taubnessel
Lamium
Familie (familia)
Die Gattung umfasst weltweit ca. 30 Arten und in Europa 13 Arten.
Pflanze krautig, Laubblätter ungeteilt; Laubblätter länglich bis elliptisch oder eiförmig, meist nicht ganzrandig: ± gesägt oder gekerbt oder handförmig gespalten, meist breiter als 5 mm; Laubblatt ± unangenehm riechend; die Knäuel-Tragblätter sind Laubblattähnlich; Krone purpurn oder weiß.Kelch 5-zipfelig mit untereinander beinahe gleichen Zipfeln (Kelch radiär oder undeutlich 2-lippig); Oberlippe des Kelchs ohne hohlen Höcker; Krone deutlich zygomorph, Kronoberlippe deutlich vorhanden, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend), Kronunterlippe ohne hohle Höcker. Kronunterlippe (= ihr Mittellappen!) ± 2-lappig, Seitenlappen zu je einem (selten 2) kleinen Zahn oder fadenförmigen Anhängsel verkümmert. Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“); Staubblätter nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in ein oder zwei Ebenen angeordnet, unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken); Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend), kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend. Frucht (Klausenfrucht) in vier Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend.
Detailbeschreibung
Flora status:
- Ureinheimisch = indigen
Lebensform:
- Therophyt (Einjährige)
- Hemikryptophyt (Stauden)
Wuchsform:
- annuell
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Wuchshöhe:
- 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
Blütenbiologie:
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- Blüten zwittrig
- tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Frondoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Laubblätter, Blütenstand daher nicht deutlich abgesetzt)
- Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
- Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
die Knäuel-Tragblätter sind Laubblattähnlich
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blüten zylindrisch oder glockenförmig
- Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
- Farbe: weiß oder cremefarben
- Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
- Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
- Grösse: Blüten gross (mehr als 2 cm Durchmesser)
- Krone behaart oder am Rand bewimpert
- Lippenkrone („Lippenblüte“)
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
Krone deutlich zygomorph
Kronoberlippe deutlich vorhanden, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
Staubblätter nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in ein oder zwei Ebenen angeordnet
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Kronunterlippe ohne hohle Höcker
Kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend
Kronunterlippe (= ihr Mittellappen!) ± 2-lappig, Seitenlappen zu je einem (selten 2) kleinen Zahn oder fadenförmigem Anhängsel verkümmert
Krone purpurn oder weiß.
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten oberständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 4 Staubblätter
- Staubblätter frei
Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
Staubblätter nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in ein oder zwei Ebenen angeordnet
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
Laubblatt ± unangenehm riechend
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: Blattoberseite behaart
- Behaarung: Blattunterseite behaart
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: gekerbt
- Blattrand: gesägt
- Blattrand: gezähnt
- Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
- Blattform: geteilt, gespalten
- Laubblätter nicht alle gleich gestaltet (meist Rosetten- und Stängelblätter)
- Nervatur fieder-/netznervig
- Spreite elliptisch
- Spreite eiförmig
Laubblätter alle ungeteilt
Laubblätter länglich bis elliptisch oder eiförmig, meist nicht ganzrandig: ± gesägt oder gekerbt oder handförmig gespalten, meist breiter als 5 mm
Laubblatt ± unangenehm riechend
die Knäuel-Tragblätter sind Laubblattähnlich
Blattstiel:
- Blattstiel lang (deutlich)
Frucht:
- Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)
Samen:
- Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
- Frucht zwei- bis wenigsamig
Lebensraum:
- Äcker und Ackerrandstreifen
- Gebüsche und Hochstaudenfluren
- Ruderalstandorte
- Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
- Wälder und Forste
Ökologie:
- Nährstoffzeiger (fette, nährstoffreiche Böden)
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 03 - März
- 04 - April
- 05 - Mai
- 06 - Juni
- 07 - Juli
- 08 - August
- 09 - September
- 10 - Oktober
- 11 - November