Aufrecht-Ziest

Stachys recta


Gattung (genus)

Ziest / Stachys

Familie (familia)

Lippenblütler / Lamiaceae


Kro h’gelb od. blassgelb bis weißl.

Stiel der untersten LB viel kürzer als die Spreite (ca. ¼ der Spreitenlänge); Granne der KZipfel kahl; Pf H. — Kro cremegelb bis h’gelb, mit bräunl.purpurner Zeichnung; KroOLippe gewölbt. – (2n = 34) –(S. recta agg.) Aufrecht-Z. iwS, Heide-Z., „Berg-Z.“, „Beschreikraut“, „Großes Vusperkraut“ / S. recta s. Lat.[9]

 

Schlüssel zu den Unterarten (im Burgenland kommt nur die Unterart Stachys recta subsp. recta vor):

aBlüStiel kürzer als 1 mm; unterste SchQ 10–14-blü; KroOLippe ≈ ⅔× so lg wie die KroULippe, oben mit flachem Rand. — Stg meist aufrecht; LB’Spreite (der mittleren u. oberen LB) br’lanz. bis lanz., ≈ 3– 7 cm lg, 3–4× so lg wie br, die größten ≈ 1 cm br, je­derseits mit mehr als 5, gleichmßg verteilten Zähnen; K 5–8 mm lg, K meist ohne Drü­Haare (slt mit ≈ 0,5 mm lg DrüHaaren), KZipfel ≈ gleich, 1–2× so lg wie br; Kro 12–14 mm lg; KroOLippe 5–6 mm lg, -ULippe 8–9 mm lg; Klausen nicht kugelig. H: 40–70 cm. HHe. VI–X. Halbtrockenrasen, Trockenwaldsäume, Karbonatfelsfluren; coll–mont; im Pann, im Süden u. im EEi hfg, sonst zstr bis slt. UÖG; –Ö; – mBAY; FL; GR; IT ohne LC; SLO.RL: Ö:nVL 3. VArzPf; BienenweidePf. – (S. rectas. Str.)EigentlicherAufrecht-Z. / S. r. subsp. recta u

BlüStiel 1–2 mm lg; unterste SchQ 6–10-blü; KroOLippe ≈ ½× so lg wie die Kro­ULippe, oben ohne flachen Rand. Stg meist ± bogig aufsteigend; LB’Spreite (der mittleren u. oberen LB) 1–4 cm lg; K (mchm deutl. 2-lippig?), oft (?) mit 0,5(–1?) mm lg DrüHaaren …............................................................................................................................. b

bSpreite (der mittleren u. oberen) LB lanz., mind. 4× so lg wie br, jederseits mit höchstens 5 Zähnen, diese meist nur in der vorderen Spreitenhälfte, die größten ≈ 1 cm br. — K 6,5–9,5 mm lg; Kro 10,5–13,5 mm lg; KroOLippe 4–5 mm lg, -ULippe 8,5–11 mm lg; Klausennicht kugelig. H: 30–60 cm. HHe. VI–IX. Kalk- u. Dolomitgeröll in warmen La­gen; (coll–)mont–suba; s slt. SE-K; – TN; SLO (V, D). (HptVbr.: Trentino?, Friaul?, SW-Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Anatolien.) RL: Ö 4. – (S.subcrenata, S. subcrenata var. karstiana, S. recta subsp. Karstiana) Dalmatinischer Au.-Z., Karst-Z., Schwachgezähnter Z.;(sln.:) dalmatinski č.S. r. subsp. subcrenata

Anm. 1: Ob diese submedit. Sippe tatsächlich in K vorkommt, ist ungeklärt. Möglicher­weise handelt es sich bloß um Annäherungsformen („var. karstiana“?).

Spreite (dermittleren u. oberen) LB verk’eifmg, 2,5–3× so lg wie br, jederseits mit mehr als 5, gleichmßg verteilten Zähnen, die größten 1,5 cm br. — K 6,5–8 mm lg; Kro 11,5–14 mm lg; KroOLippe 4–6 mm lg, -ULippe 9–12 mm lg; Klausenkugelig. H: 20–50 cm. He. VI–X. Kalk- u. Dolomitgeröll in warmen Lagen; (coll–)mont–suba; slt. S-K; – LC, BG, BS, SüdT (Dolom.), TN, Ven, Fri;SLO. (HptVbr.: SAlpen, Apenn.?.) – (S. labiosa,S. recta subsp. grandiflora25) Großlippiger Au.-Z.,Großlippen-Z.; B. gialla a fiori grandi; (sln.:) dvoustnati čišljak / S. r. subsp. labiosa

Anm. 2: Die Kärntner Vorkommen dieser Sippe bedürfen der Klärung.

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

siehe Stachys recta subsp. recta

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
  • Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..

siehe Stachys recta subsp. recta

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Farbe: gelb
  • Farbe: mehrfarbig oder gemustert
  • Farbe: braun/schwärzlich
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Krone cremegelb bis hellgelb, mit bräunlich-purpurner Zeichnung; Kronoberlippe gewölbt

siehe Stachys recta subsp. recta

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 4 Staubblätter
  • Staubblätter frei

siehe Stachys

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelchzähne deutlich: zugespitzt
  • Kelchzähne deutlich
  • Kelch verwachsenblättrig

siehe Stachys recta subsp. recta

Granne der Kelchzipfel kahl

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze behaart
  • Pflanze kahl
  • Stängel kantig
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: gekerbt
  • Blattrand: gesägt
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
  • Nervatur fieder-/netznervig
  • Spreite eiförmig
  • Spreite lanzettlich
  • Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)

siehe Stachys recta subsp. recta

Stiel der untersten Laubblätter viel kürzer als die Spreite (ca. ¼ der Spreitenlänge)

Blattstiel:

Stiel der untersten Laubblätter viel kürzer als die Spreite (ca. ¼ der Spreitenlänge)

Frucht:

  • Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
  • Frucht zwei- bis wenigsamig

Lebensraum:

  • Halbtrockenrasen
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Felsstandorte

siehe Stachys recta subsp. recta

 

Ökologie:

  • An Trockenstandorte angepasst (Xerophyt)

siehe Stachys recta subsp. recta

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Geologie/Boden:

  • Flachgründige Böden
  • Kalkliebend (=basiphil) bzw. karbonatliebend

siehe Stachys recta subsp. recta

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober