Ziest
Stachys
Familie (familia)
Die Gattung umfasst weltweit ca. 250 Arten und in Europa 53 Arten.
Meist krautig, selten Zwergstrauch; Pflanze unangenehm riechend. Stängel meist mit mehr als drei Laubblattpaaren; zur Blütezeit keine sterilen Laubblattrosetten vorhanden; Laubblätter länglich bis elliptisch oder eiförmig, meist nicht ganzrandig: ± gesägt oder gekerbt oder handförmig gespalten, meist breiter als 5 mm, Laubblattspreite am Grund nicht herzförmig oder, wenn Laubblattspreite mit herzförmigem Grund, dann Stielbucht spitz; Zymen (Knäuel) mindestens 5-blütig, wenn wenigerblütig, dann sind ihre Tragblätter Hochblätter; Knäuel (auf der Blütenstands-Hauptachse) sitzend; Blüten kleiner als 4 × 3 cm, Kelch 5-zipfelig mit untereinander beinahe gleichen Zipfeln (Kelch radiär oder undeutlich 2-lippig); Krone deutlich zygomorph, 10–20 mm lang, den Kelch deutlich überragend, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend), Kronunterlippe 3- bis 4-lappig, die Seitenlappen zwar kleiner als der Mittellappen, aber nicht fadenförmig, Seitenlappen der Kronunterlippe abgerundet; Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“), nicht nach allen Richtungen aus dem Kronschlund heraustretend, sondern in ein oder zwei Ebenen angeordnet, unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken), kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend, keine fädlichen Anhängsel der Staubfäden in der Kronröhre, Antherenhälften ± genau untereinander stehend (Winkel 180°); die beiden längeren (äußeren) Staubfäden sich beim Abblühen meist auswärts krümmend. Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend), Frucht (Klausenfrucht) in vier Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend.
Detailbeschreibung
Flora status:
- Ureinheimisch = indigen
Lebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
- Geophyt (Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen)
- Therophyt (Einjährige)
Wuchsform:
- annuell
- ausdauernd
- hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Wuchshöhe:
- 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
- Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
- Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
Zymen (Knäuel) mindestens 5-blütig, wenn wenigerblütig, dann sind ihre Tragblätter Hochblätter
Knäuel (auf der Blütenstands-Hauptachse) sitzend
zur Blütezeit keine sterilen Laubblattrosetten vorhanden
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: gelb
- Farbe: mehrfarbig oder gemustert
- Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
- Farbe: rot
- Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
- Lippenkrone („Lippenblüte“)
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
Krone deutlich zygomorph
Kronoberlippe deutlich vorhanden, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend
Kronunterlippe 3- bis 4-lappig, die Seitenlappen zwar kleiner als der Mittellappen, aber nicht fadenförmig
Seitenlappen der Kronunterlippe abgerundet
keine fädlichen Anhängsel der Staubfäden in der Kronröhre
Krone 10–20 mm lang, den Kelch deutlich überragend
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten oberständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 4 Staubblätter
- Staubblätter frei
Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“)
Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)
Staubblätter unmittelbar unter der Oberlippe der Krone (Bestäubung durch Insektenrücken)
Kein Staubblatt die Kronoberlippe überragend
keine fädlichen Anhängsel der Staubfäden in der Kronröhre
Antherenhälften ± genau untereinander stehend (Winkel 180°); die beiden längeren (äußeren) Staubfäden sich beim Abblühen meist auswärts krümmend
Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):
- Rhizom (wurzelartige, meist horizontal verlaufende Sprossachse)
- unterirdische Ausläufer (dünne, mit Niederblättern besetzte Sprossachsen)
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
- Pflanze behaart
- Pflanze kahl
- Stängel kantig
- Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
- mit unterirdischen Ausläufern
Stängel meist mit mehr als drei Laubblattpaaren; zur Blütezeit keine sterilen Laubblattrosetten vorhanden
Pflanze unangenehm riechend
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: Blattoberseite behaart
- Behaarung: Blattunterseite behaart
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: gekerbt
- Blattrand: gesägt
- Blattrand: gezähnt
- Blattstellung: Gegenständig
- Blattstellung: Grundständig (Rosette)
- Nervatur fieder-/netznervig
- Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)
- Spreite eiförmig
- Spreite elliptisch
- Spreite lanzettlich
Laubblätter länglich bis elliptisch oder eiförmig, meist nicht ganzrandig: ± gesägt oder gekerbt oder handförmig gespalten, meist breiter als 5 mm
Laubblattspreite am Grund nicht herzförmig oder, wenn Laubblattspreite mit herzförmigem Grund, dann Stielbucht spitz
Stängel meist mit mehr als drei Laubblattpaaren
zur Blütezeit keine sterilen Laubblattrosetten vorhanden
Pflanze unangenehm riechend
Blattstiel:
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
- Blattstiel kurz (undeutlich)
- Blattstiel lang (deutlich)
Laubblattspreite am Grund nicht herzförmig oder, wenn Laubblattspreite mit herzförmigem Grund, dann Stielbucht spitz
Lebensraum:
- Äcker und Ackerrandstreifen
- Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
- Halbtrockenrasen
- Trockenrasen
- Ufer und Röhrichte
- Wälder und Forste
- Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
- Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
Blütezeit:
- 06 - Juni
- 07 - Juli
- 08 - August
- 09 - September
- 10 - Oktober