Blut-Fingerhirse

Digitaria sanguinalis


Gattung (genus)

Fingerhirse / Digitaria

Familie (familia)

Süßgräser / Poaceae


Synonyme: Bluthirse, Blutfennich, „Mannagras“ (so heißt auch  v. a. Glyceria fluitans!); Panicum sanguinale

Stängelblätter eilanzettlich, oberseits auf der ganzen Fläche zerstreut abstehend behaart. Ligula 1–2 mm lang; Ährchen 2,5–3,3 mm lang, breit(ei)lanzettlich (bis lanzettlich), meist 3× so lang wie breit, grün bis purpurn; die meisten Ährchen in Gruppen zu zweit an der Rhachis; Ährchen mindestens 2,5 mm lang, lanzetlich; untere Hüllspelze meist ≈ 0,2 mm lang, breit-3-eckig; obere Hüllspelze ⅓–½× so lang (selten bei einigen Ährchen etwas länger) wie die (0,5–1 mm lange) Deckspelze der fertilen Blüten; Deckspelze der unteren, sterilen Blüten (neben den Börstchen) am Rand und zwischen den Nerven mit weichen, anliegenden oder abstehenden Haaren (diese an der Frucht manchmal zu einem Haarkranz vereint) oder fast kahl; obere (fertile) Deckspelze zur Reife ockerfarben, hell- bis graubraun, höchstens zur Hälfte von der oberen Hüllspelze verdeckt und daher immer deutlich sichtbar, auf den Nerven (zumindest Randnerven) mit 0,04–0,1 mm langen (Lupe: mindestens 20-fache Vergrösserung!), gegen die Spitze der Deckspelze ge­richteten Börstchen rau (diese manchmal nur in der oberen Hälfte der Deckspelze ausgebildet). Höhe: 20–40(80) cm. Therophyt. VII–X. Äcker (besonders Maisäcker), Weingärten, Ruderalflächen, Straßenränder, Bahnanlagen; collin(häufig)–submontan (zerstreut). Ehedem als Getreidepflanze („Himmeltau“) kultiviert.

Anmerkung: Digitaria sanguinalis ist in erster Linie durch die rauen Deckspelzen-Nerven charak­terisiert und sehr vielgestaltig. Pflanze mit Deckspelzen, deren Nervenzwischenräume zusätzlich mit steifen, auf Wärzchen stehenden, glasigen (zuerst anliegenden und weißlichen, an der Frucht abstehenden und gelblichen) Haaren besetzt sind, werden als var. pectiniformis (subsp.pectiniformis) bezeichnet und sind v. a. in südlichen und wärmeren Gebieten verbreitet. Diese Form der Deckspelzenbehaarung ist nicht konstant, d.h. oft nur unvollständig aus­gebildet (an derselben Pflanze oft neben typischen auch Ährchen ohne diesen Behaarungstyp) und wird über Generationen nicht gleichermaßen weitergegeben, sie tritt auch bei anderen (v. a. außereuropäischen) Digitaria-Arten (u. a. auch bei Digitaria ciliaris) gelegentlich auf.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Ehedem als Getreidepflanze („Himmeltau“) kultiviert

Lebensform:

Wuchsform:

  • annuell
  • hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)
  • krautig

Anmerkung: D. sanguinalis ist in erster Linie durch die rauen Deckspelzen-Nerven charakterisiert und sehr vielgestaltig.

Wuchshöhe:

  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Höhe: 20–40(80) cm

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • windbestäubt (anemophil)
  • Blüten eingeschlechtich (rein weiblich oder rein männlich)

Ährchen 2-blütig, untere Blüte männlich oder steril, obere Blüte zwittrig

Blütenstand:

  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Spelzen = (meist) trockenhäutige Hochblätter im Ährchen vorhanden (Süß- und Sauergräser)
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)

Die meisten Ährchen in Gruppen zu zweit an der Rhachis

obere (fertile) Deckspelze zur Reife ockerfarben, hell- bis graubraun, höchstens zur Hälfte von der oberen Hüllspelze verdeckt und daher immer deutlich sichtbar

Obere (fertile) Deckspelze auf den Nerven (zumindest Randnerven) mit 0,04–0,1 mm lang (Lupe: mindestens 20-fache Vergrößerung!), gegen die Spitze der Deckspelze gerichteten Börstchen rau (diese manchmal nur in der oberen Hälfte der Deckspelze ausgebildet), obere Hüllspelze ⅓–½× so lang (selten bei einigen Ährchen etwas länger) wie die (0,5–1 mm langen) Deckspelzen der fertilen Blüten

Ährchen 2,5–3,3 mm lang, breit(ei)lanzettlich (bis lanzettlich), meist 3× so lang wie breit, grün bis purpurn

untere Hüllspelzen meist ≈ 0,2 mm lang, breit-3-eckig

Deckspelze der unteren, sterilen Blüten (neben den Börstchen) am Rand und zwischen den Nerven mit weichen, anliegenden oder abstehenden Haaren (diese an der Frucht manchmal zu einem Haarkranz vereint) oder fast kahl

Anmerkung: D. sanguinalis ist in erster Linie durch die rauen Deckspelzen-Nerven charakterisiert und sehr vielgestaltig.

Blütenblätter:

  • Farbe: grünlich
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Farbe: rot
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • reduziert/nicht vorhanden ("nackte Blüte")

obere (fertile) Deckspelze zur Reife ockerfarben, hell- bis graubraun, höchstens zur Hälfte von der oberen Hüllspelze verdeckt und daher immer deutlich sichtbar

Obere (fertile) Deckspelze auf den Nerven (zumindest Randnerven) mit 0,04–0,1 mm lang (Lupe: mindestens 20-fache Vergrößerung!), gegen die Spitze der Deckspelze gerichteten Börstchen rau (diese manchmal nur in der oberen Hälfte der Deckspelze ausgebildet), obere Hüllspelze ⅓–½× so lang (selten bei einigen Ährchen etwas länger) wie die (0,5–1 mm langen) Deckspelzen der fertilen Blüten

Ährchen 2,5–3,3 mm lang, breit(ei)lanzettlich (bis lanzettlich), meist 3× so lang wie breit, grün bis purpurn

untere Hüllspelzen meist ≈ 0,2 mm lang, breit-3-eckig

Deckspelze der unteren, sterilen Blüten (neben den Börstchen) am Rand und zwischen den Nerven mit weichen, anliegenden oder abstehenden Haaren (diese an der Frucht manchmal zu einem Haarkranz vereint) oder fast kahl

 

Anmerkung: D. sanguinalis ist in erster Linie durch die rauen Deckspelzen-Nerven charakterisiert und sehr vielgestaltig.

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

nur obere Blüte eines Ährchens mit Fruchtknoten und Griffel

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 3 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Knoten deutlich erkennbar (Poaceae)
  • Pflanze behaart
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Stängelblätter eilanzettlich, oberseits auf der ganzen Fläche zerstreut abstehend behaart.

Ehedem als Getreidepflanze („Himmeltau“) kultiviert

 

Anmerkung: D. sanguinalis ist in erster Linie durch die rauen Deckspelzen-Nerven charakterisiert und sehr vielgestaltig.

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Blattoberseite behaart
  • Behaarung: Blattunterseite behaart
  • Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattstellung: Wechselständig
  • mit Blatthäutchen (Ligula)
  • mit Blattscheide
  • Nervatur parallel-/bogennervig
  • Spreite lanzettlich

Stängelblätter eilanzettlich, oberseits auf der ganzen Fläche zerstreut abstehend behaart

Ligula 1–2 mm lang

 

Anmerkung: D. sanguinalis ist in erster Linie durch die rauen Deckspelzen-Nerven charakterisiert und sehr vielgestaltig.

Blattstiel:

Frucht:

  • Achäne /Karyopse
  • Oberfläche: behaart

nur die obere Blüte eines Ährchens Früchte hervorbringend

 

Deckspelze der unteren, sterilen Blüten (neben den Börstchen) am Rand und zwischen den Nerven mit weichen, anliegenden oder abstehenden Haaren (diese an der Frucht manchmal zu einem Haarkranz vereint) oder fast kahl

Ehedem als Getreidepflanze („Himmeltau“) kultiviert

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Lebensraum:

  • Äcker und Ackerrandstreifen
  • Ruderalstandorte

Äcker (besonders Maisäcker), Weingärten, Ruderalflächen, Straßenränder, Bahnanlagen

Ehedem als Getreidepflanze („Himmeltau“) kultiviert

Ökologie:

  • Störungszeiger

Äcker (besonders Maisäcker), Weingärten, Ruderalflächen, Straßenränder, Bahnanlagen

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder

collin (häufig)–submontan (zerstreut)

Geologie/Boden:

Äcker (besonders Maisäcker), Weingärten, Ruderalflächen, Straßenränder, Bahnanlagen

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober

VII–X