Minze

Mentha

Familie (familia)

Lippenblütler / Lamiaceae


Die Gattung umfasst weltweit ca. 20 bis 25 Arten, in Europa 10 Arten.

Pflanze aromatisch (verschieden, ± minzenartig); meist krautig, selten Zwergstrauch. (Gesamt-)Blütenstand mehr- oder allseitswendig; Blüten kleiner als 4 × 3 cm, Krone fast radiärsymmetrisch, weil Kronzipfel untereinander fast gleich, und zwar vier an der Zahl. Krone glockig bis trichterig, hellblau bis blasslila oder -purpurn. Staubblätter 4 (alle fertil), alle fast gleich lang. Frucht (Klausenfrucht) in 4 Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend. 

Anmerkung: Taxonomisch schwierig. In der Gattung gibt es zahlreiche Hybriden, die zwar ± pollen- und samensteril sind, sich aber stark vegetativ – durch Ausläufer! – fortpflanzen und ausbreiten. Viele Kultursippen (als Tee-, Duft-, Arznei- und Gewürzpflanzen), unter ihnen mehrfach parallel (d.h. bei mehreren Arten) krausblättrige Sorten („Krause Minzen“). 

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
  • tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
  • selbstbestäubt (autogam)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Beblätterung: Frondoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Laubblätter, Blütenstand daher nicht deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz vielblütig
  • Infloreszenz dichtblütig
  • Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)

(Scheinähren)

(Gesamt-)Blütenstand mehr- oder allseitswendig

Blütenblätter:

  • Anzahl: 4
  • Anzahl: 5
  • Blüten zylindrisch oder glockenförmig
  • Blüten trichter- oder radförmig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: blau
  • Farbe: violett
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)

Blüten kleiner als 4 × 3 cm, meist 2-lippig

Kronzipfel anders

Krone fast radiärsymmetrisch,weil Kronzipfel untereinander fast gleich, und zwar vier an der Zahl

Krone glockig bis trichterig, hellblau bis blasslila oder -purpurn

Blütensymmetrie:

Krone fast radiärsymmetrisch, weil Kronzipfel untereinander fast gleich, und zwar vier an der Zahl.

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

Frucht (Klausenfrucht) in 4 Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 4 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“)

 

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch verwachsenblättrig

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze behaart
  • Pflanze kahl
  • Stängel kantig
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Pflanze aromatisch (verschieden, ± minzenartig)

(Gesamt-)Blütenstand mehr- oder allseitswendig

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite mit stumpfer Spitze
  • Apex: Blattspreite zugespitzt
  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattrand: gesägt
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
  • Grösse: klein (1 bis 2 cm)
  • Grösse: gross (länger als 10 cm)
  • Laubblätter alle gleich gestaltet
  • Spreite eiförmig
  • Spreite elliptisch
  • Spreite lanzettlich
  • Spreite rundlich
  • Pflanze aromatisch (beim Zerreiben würzig riechend)

Pflanze aromatisch (verschieden, ± minzenartig)

 

Blattstiel:

Frucht:

  • Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)

Frucht (Klausenfrucht) in 4 Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
  • Frucht zwei- bis wenigsamig

Frucht (Klausenfrucht) in 4 Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend

Lebensraum:

  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
  • Auwälder
  • Äcker und Ackerrandstreifen
  • Gebüsche und Hochstaudenfluren
  • Ufer und Röhrichte
  • untergetaucht im oder auf dem Wasser
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften

Ökologie:

  • Staunässezeiger/Vernässungszeiger

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell
  • asexuell - rein vegetativ, über Ausläufer, Brutknöllchen etc..

Viele Arten hybridogen, oft steril, vegetative Ausbreitung durch Ausläufer

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober