Radmelde
Bassia
Familie (familia)
Gänsefuß- & Amarantgewächse / Amaranthaceae s.lat.
Die Gattung umfasst 21 Arten weltweit und 7 Arten in Europa.
Gemeinsame Merkmale: Pflanze krautig oder etwas derb oder höchstens nur schwach, undeutlich sukkulent, stets drüsenlos, spärlich bis dicht gekräuselt bis feinflaumig; Stängel nicht scheinbar sukkulent; Laubblätter sitzend, Spreite schmäler als 5 mm, meist halbstielrund bis bikonvex, selten flach, zumindest am Rand mäßig dicht oder spärlich mit einfachen, anliegenden oder aufrecht-abstehenden, 2–3 mm langen Haaren; C4-Fotosynthese: Laub- und Hochblätter mit regelmäßigem, dicht verästeltem und gleichmäßig verdicktem, dunkelgrünem Nervennetz („Kranz-Typ“); Laubblätter, Hochblätter und Perigon nicht deutlich sukkulent, ohne blassgelbe, derbe und stechende Knorpelspitze, Mittelnerv höchstens fein-stachelspitzig austretend, stets deutl. kürzer als 1 mm; Vorblätter fehlend; Blütenknäuel wenigblütig oder 1-blütig, sitzend, Blütenstandsachsen am oberen Ende ohne Spitzen oder Dornen; Blüten kugelig; Perigon zumindest an der Spitze grün, nie weiß; Perigonblätter 5, gleich lang, ihre Spitzen nach der Anthese waagrecht nach innen gerichtet, einander deckend und die Früchte ± verdeckend; Staubblätter während des Blühens aufrecht, das Perigon kaum überragend; Antheren stets gelb; Fruchtperigonblätter meist mit je einem derbhäutigen, fächerartigen, waagrechten Flügel (manchmal reduziert und nur wulstartig ausgebildet); Früchte nicht stark abgeflacht, sondern ellipsoid oder flach-kugelig, waagrecht, ohne Flügelsaum, ungeschnäbelt; Samenschale weich, häutig, bräunlich.
Detailbeschreibung
Lebensform:
- Chamaephyt (Zwerg-, Teppich- und Halbsträucher, Polsterstauden)
- Therophyt (Einjährige)
Wuchsform:
- annuell
- hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)
- krautig
- verholzt
- pollakanth (mehrmals blühend)
- ausdauernd
Wuchshöhe:
- 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
Blütenbiologie:
- Blüten zwittrig
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten in Laubblattachseln
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Nackter Blütenstand (keine Hochblätter zwischen den Blüten)
- Infloreszenz lockerblütig
- Infloreszenz wenigblütig
- Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
- Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
- Nur Einzelblüten
Hochblätter und Perigon nicht deutlich sukkulent, ohne blassgelbe, derbe und stechende Knorpelspitze, Mittelnerv höchstens fein-stachelspitzig austretend, stets deutl. kürzer als 1 mm
Vorblätter fehlend
Blütenknäuel wenigblütig oder 1-blütig, sitzend, Blütenstandsachsen am oberen Ende ohne Spitzen oder Dornen
Blüten kugelig
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) stumpf
- Blüten trichter- oder radförmig
- Blütenhülle gleichförmig (homochlamydeisch = alle Blütenhüllblätter gleich, entweder alle kelch- oder alle kronblattförmig)
- Farbe: gelb
- Farbe: weiß oder cremefarben
- Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
Blüten kugelig; Perigon zumindest an der Spitze grün, nie weiß; Perigonblätter 5, gleich lang, ihre Spitzen nach der Anthese waagrecht nach innen gerichtet, einander deckend und die Früchte ± verdeckend; Staubblätter während des Blühens aufrecht, das Perigon kaum überragend
Fruchtperigonblätter meist mit je einem derbhäutigen, fächerartigen, waagrechten Flügel (manchmal reduziert und nur wulstartig ausgebildet)
Blütensymmetrie:
- Blüte radiärsymmetrisch
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten oberständig
- Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 5 Staubblätter
- Staubbeutel gelb
Staubblätter während des Blühens aufrecht, das Perigon kaum überragend; Antheren stets gelb
Blütenkelch:
- nicht vorhanden oder hinfällig
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
Pflanze krautig oder etwas derb oder höchstens nur schwach, undeutlich sukkulent, stets drüsenlos, spärlich bis dicht gekräuselt bis feinflaumig; Stängel nicht scheinbar sukkulent
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Apex: Blattspreite mit Grannenspitze
- Apex: Blattspreite zugespitzt
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattrand: ganzrandig
- Blattstellung: Wechselständig
- Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
- Behaarung: am Rand bewimpert
- Behaarung: Haartyp: Einfache Haare
- Spreite linealisch
Laubblätter sitzend, Spreite schmäler als 5 mm, meist halbstielrund bis bikonvex, selten flach, zumindest am Rand mäßig dicht oder spärlich mit einfachen, anliegenden oder aufrecht-abstehenden, 2–3 mm langen Haaren
C4-Fotosynthese: Laub- und Hochblätter mit regelmäßigem, dicht verästeltem und gleichmäßig verdicktem, dunkelgrünem Nervennetz („Kranz-Typ“)
Laubblätter, Hochblätter und Perigon nicht deutlich sukkulent, ohne blassgelbe, derbe und stechende Knorpelspitze, Mittelnerv höchstens fein-stachelspitzig austretend, stets deutl. kürzer als 1 mm
Blattstiel:
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
- Blattstiel kurz (undeutlich)
Frucht:
Fruchtperigonblätter meist mit je einem derbhäutigen, fächerartigen, waagrechten Flügel (manchmal reduziert und nur wulstartig ausgebildet); Früchte nicht stark abgeflacht, sondern ellipsoid oder flach-kugelig, waagrecht, ohne Flügelsaum, ungeschnäbelt
Samen:
- Frucht einsamig
- Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
Samenschale weich, häutig, bräunlich
Lebensraum:
- Äcker und Ackerrandstreifen
- Halbtrockenrasen
- Trockenrasen
- Ruderalstandorte
- Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
Ökologie:
- An Trockenstandorte angepasst (Xerophyt)
- Störungszeiger
Höhenstufen:
- Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
Geologie/Boden:
- Lockere Böden (kiesig, sandig)
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Blütezeit:
- 07 - Juli
- 08 - August
- 09 - September
- 10 - Oktober