Gänsefuß ieS

Chenopodium s.str.

Familie (familia)

Gänsefuß- & Amarantgewächse / Amaranthaceae s.lat.


Gemäß der aktuellen Lehrmeinung wird die ehemalige, traditionelle Gattung Chenopodium aufgespalten. Die Arten des Burgenlandes werden neben Chenopodium s.str. den folgenden Gattungen zugeordnet.

 

Die Gattung Chenopodium s.str. umfasst rund 100 Arten weltweit und 25 Arten in Europa.

Gemeinsame Merkmale: Pflanze immer nur einstängelig (manchmal aber basal stark verzweigt), stets einjährig, meist nicht oder selten schwach sukkulent, ohne Drüsen, jedoch besonders Achsen, junge Laubblätter und Hochblätter (besonders unterseits) nur mit fast sitzen­den (sehr kurz gestielten) Blasenhaaren (deren Stiel meist deutlich kürzer ist als der Durchmesser der Endzelle, 50× Lupe!), zumindest oberer Teil des Blühsprosses (Achse, junge Laubblätter und Außenseite des Perigons) dicht grau-weißlich, selten purpurviolett bemehlt; Grundblätter fehlend; zumindest die unteren und mittleren Laubblätter deutlich gestielt; Laubblätter (zumindest die oberen) wechselständig, meist eiförmig, eilanzettlich, deltoidisch sowie auch spieß-, pfeil­förmig bis 3-eckig, mit meist keilförmigem bis gestutztem oder herzförmigem Grund, deutlich gezähnt oder gelappt; Blütenstand meist deutlich endständig, mit aufrecht-abstehenden Zweigen, dadurch schmal, selten breit pyramidal; die meisten Blüten zwittrig (daneben selten auch einzelne 1-geschlechtige, dann meist männliche Blüten); Blüten alle gleich gestaltet, mit (4)5 Perigonblättern und waagrechter Frucht; Fruchtperigon nicht saftig-fleischig, dickhäutig, höchstens schwach sukkulent, grün, graugrün oder gelbgrün bis bräunlich, höchstens rötlich überlaufen; Samen glatt, höchstens nur sehr fein gekräuselt, dadurch glänzend, nicht gekielt, höchstens wulstig.

 

Anmerkungen

  • Laubblätter: Es sind womöglich die unteren bis mittleren Laubblätter zu untersuchen.
  • Samen: (Größe und Oberflächenskulptur): Maßgeblich sind die rein schwarzen, hartscha­ligen Samen (die im Sommer, im Langtag gebildet werden und eine Keimruhe benötigen); nicht be­rücksichtigt werden dürfen die dunkelrotbraunen, größeren, dünnschaligen Samen (die besonders am Ende der Vegetationsperiode, im Kurztag gebildet werden und sofort keimfähig sind). Der harte Samen ist von der dünnhäutigen Fruchtwand umgeben, die sich frisch ± leicht abwischen (abribbeln) lässt. Die Länge des Samens wird von der Spitze der Keimwurzelanlage (= Radicula; äußerlich erkenn­bar) zum gegenüberliegenden Ende und die Breite normal dazu gemessen. Bei der Skulptur der Samenschale maß­geblich ist die (dem Blütenstiel zugewandte) Samenunterseite, denn die Oberseite und auch die Furche der Keimwurzel auf der Unterseite zeigen oft untypische, variable Skulpturen (Lupe mit mindest 40-facher Vergrö­ßerung!).

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Lebensform:

stets einjährig, meist nicht oder selten schwach sukkulent

Wuchsform:

  • annuell
  • hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)
  • krautig

Wuchshöhe:

  • Pflanze bis 5 cm hoch: niedrigwüchig bzw. dem Boden anliegend
  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig
  • Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten eingeschlechtich (rein weiblich oder rein männlich)
  • Pflanze einhäusig
  • Pflanze zweihäusig

die meisten Blüten zwittrig (daneben selten auch einzelne eingeschlechtige, dann meist männliche Blüten)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Infloreszenz dichtblütig
  • Infloreszenz lockerblütig
  • Infloreszenz vielblütig
  • Infloreszenz wenigblütig
  • Typ: Rispe/Schirmrispe
  • Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..

Blütenstand meist deutlich endständig, mit aufrecht-abstehenden Zweigen, dadurch schmal, selten breit pyramidal

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Apex: Blütenblätter (oder Kronzipfel) stumpf
  • Blüten trichter- oder radförmig
  • Blütenhülle gleichförmig (homochlamydeisch = alle Blütenhüllblätter gleich, entweder alle kelch- oder alle kronblattförmig)
  • Farbe: grünlich
  • Farbe: gelb
  • Farbe: weiß oder cremefarben
  • Grösse: Blüten sehr klein (unter 5mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten gross (mehr als 2 cm Durchmesser)
  • Anzahl: 4

die meisten Blüten zwittrig (daneben selten auch einzelne 1-geschlechtige, dann meist männliche Blüten)

Blüten alle gleich gestaltet, mit (4)5 Perigonblättern und waagrechter Frucht

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 2 (bzw. Narben (bei Seggen))

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 5 Staubblätter

Blütenkelch:

  • nicht vorhanden oder hinfällig

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze behaart
  • Pflanze drüsig
  • Pflanze glauk/bereift
  • Pflanze sukkulent
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend
  • Wuchs: Pflanze niederliegend oder aufsteigend
  • Wuchs: Pflanze kriechend/dem Boden anliegend

Pflanze immer nur einstängelig (manchmal aber basal stark verzweigt), stets einjährig, meist nicht oder selten schwach sukkulent, ohne Drüsen, jedoch besonders Achsen, junge Laubblätter und Hochblätter (besonders unterseits) nur mit fast sitzen­den (sehr kurz gestielten) Blasenhaaren (deren Stiel meist deutlich kürzer ist als der Durchmesser der Endzelle, 50× Lupe!), zumindest oberer Teil des Blühsprosses (Achse, junge Laubblätter und Außenseite des Perigons) dicht grau-weißlich, selten purpurviolett bemehlt; Grundblätter fehlend

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Apex: Blattspreite mit kapuzenförmiger Spitze
  • Apex: Blattspreite zugespitzt
  • Behaarung: (allg.) Laubblatt behaart
  • Behaarung: Haartyp: Drüsenhaare
  • Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
  • Blattform: geteilt, gelappt (z.B. Eichenblatt)
  • Blattform: geteilt, geschnitten
  • Blattform: geteilt, gespalten
  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattrand: gebuchtet
  • Blattrand: gekerbt
  • Blattrand: gesägt
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Wechselständig
  • Farbe: dunkelgrün
  • Farbe: hellgrün
  • Farbe: glauk (blaugrün)
  • Grösse: sehr klein (nicht länger als 1 cm)
  • Grösse: klein (1 bis 2 cm)
  • Grösse: mittelgross (2 bis 10 cm)
  • Grösse: gross (länger als 10 cm)
  • Spreite eiförmig
  • Spreite elliptisch
  • Spreite lanzettlich
  • Spreite linealisch
  • Spreitengrund herzförmig
  • Spreitengrund pfeilförmig
  • Spreitengrund spießförmig

junge Laubblätter und Hochblätter (besonders unterseits) nur mit fast sitzen­den (sehr kurz gestielten) Blasenhaaren (deren Stiel meist deutlich kürzer ist als der Durchmesser der Endzelle, 50× Lupe!), zumindest oberer Teil des Blühsprosses (Achse, junge Laubblätter und Außenseite des Perigons) dicht grau-weißlich, selten purpurviolett bemehlt; Grundblätter fehlend; zumindest die unteren und mittleren Laubblätter deutlich gestielt; Laubblätter (zumindest die oberen) wechselständig, meist eiförmig, eilanzettlich, deltoidisch sowie auch spieß-, pfeil­förmig bis 3-eckig, mit meist keilförmigem bis gestutztem oder herzförmigem Grund, deutlich gezähnt oder gelappt

Blattstiel:

Frucht:

Blüten mit waagrechter Frucht

Fruchtperigon nicht saftig-fleischig, dickhäutig, höchstens schwach sukkulent, grün, graugrün oder gelbgrün bis bräunlich, höchstens rötlich überlaufen

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Samen glatt, höchstens nur sehr fein gekräuselt, dadurch glänzend, nicht gekielt, höchstens wulstig

Lebensraum:

  • Äcker und Ackerrandstreifen
  • Gebüsche und Hochstaudenfluren
  • Ruderalstandorte
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften

Ökologie:

  • An Trockenstandorte angepasst (Xerophyt)
  • Störungszeiger

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Blütezeit:

  • 05 - Mai
  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober