Helmkraut

Scutellaria

Familie (familia)

Lippenblütler / Lamiaceae


Die Gattung umfasst ca. 360 Arten weltweit und 13 Arten in Europa.

Meist krautig, selten Zwergstrauch;  Pflanze nicht aromatisch; Laubblattspreite eiförmig oder eilanzettlich bis länglich-lanzettlich; Laubblätter z.T. fiederschnittig oder alle ungeteilt. Blüten kleiner als 4 × 3 cm, Kelch 2-lippig, beide Lippen ungeteilt; Oberlippe des Kelchs auf dem Rücken mit einem schuppenförmigen, hohlen Höcker, der sich nach dem Blühen vergrößert. Krone deutlich zygomorph, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend), Krone (violett)blau oder purpurn; Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend); Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“); Frucht (Klausenfrucht) in vier Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend.

 

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

  • Ureinheimisch = indigen
  • Adventive= Eingebürgerte = Synanthrope (Archaeo-, Palaeo-, und Neophyten)

Lebensform:

Wuchsform:

  • ausdauernd
  • krautig
  • pollakanth (mehrmals blühend)

Pflanze nicht aromatisch

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Blütenstand:

  • Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
  • Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
  • Quirl (Blüten in Quirlen angeordnet)
  • Typ: Komplexe Blütenstände ohne eindeutige Hauptachse: Thyrse/Zymoid/Pleiochasium, etc..
  • Typ: Traube
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blüten zylindrisch oder glockenförmig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Blütenhülle verwachsenblättrig
  • Farbe: blau
  • Farbe: violett
  • Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
  • Grösse: Blüten klein (5 bis 10 mm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten mittelgross (1-2 cm Durchmesser)
  • Grösse: Blüten gross (mehr als 2 cm Durchmesser)
  • Lippenkrone („Lippenblüte“)
  • Krone behaart oder am Rand bewimpert
  • Verwachsenblättrig mit Kronröhre

Krone deutlich zygomorph, meist in Oberlippe und Unterlippe gegliedert

Kronoberlippe deutlich vorhanden, Kronsaum 2-lippig (aus deutlicher Ober- und Unterlippe bestehend)

Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)

Krone (violett)blau oder purpurn

Blütensymmetrie:

Krone deutlich zygomorph

 

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Fruchtblätter verwachsen
  • Fruchtknoten oberständig
  • Griffel: 1
  • Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 4 Staubblätter
  • Staubblätter frei

Staubblätter 4 (alle fertil), meist 2 längere und 2 kürzere (= „zweimächtig“)

Staubblätter und Griffel aus der Kronröhre (!) herausragend (und die Krone überragend oder nicht überragend)

 

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch verwachsenblättrig
  • Kelchzähne deutlich
  • Kelchzähne deutlich: zugespitzt

Oberlippe des Kelchs auf dem Rücken mit einem schuppenförmigen, hohlen Höcker, der sich nach dem Blühen vergrößert

Kelch 2-lippig, beide Lippen ungeteilt

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

  • Pflanze behaart
  • Pflanze drüsig
  • Stängel kantig
  • Wuchs: Pflanze aufrecht wachsend

Pflanze nicht aromatisch

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
  • Blattrand: gesägt
  • Blattrand: gekerbt
  • Blattrand: gezähnt
  • Blattstellung: Gegenständig
  • Spreite eiförmig
  • Spreite elliptisch
  • Spreite lanzettlich
  • Nervatur fieder-/netznervig
  • Blattrand: ganzrandig

Laubblattspreite eiförmig oder eilanzettlich bis länglich-lanzettlich

Blattstiel:

Frucht:

  • Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)

Frucht (Klausenfrüchte) in vier Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend

Samen:

  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)
  • Frucht zwei- bis wenigsamig

Frucht (Klausenfrüchte) in vier Teilfrüchte (= Klausen) zerfallend

Lebensraum:

  • Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
  • Ufer und Röhrichte
  • Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
  • Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)

Ökologie:

  • Staunässezeiger/Vernässungszeiger

Höhenstufen:

  • Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
  • Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
  • montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell

Verbreitunsstrategien:

  • Regentropfenballisten (Ombrochorie)

Oberlippe des Kelchs auf dem Rücken mit einem schuppenförmigen, hohlen Höcker, der sich nach dem Blühen vergrößert

Blütezeit:

  • 06 - Juni
  • 07 - Juli
  • 08 - August
  • 09 - September
  • 10 - Oktober