Wiesen-Flockenblume
Centaurea jacea s.lat.
Gattung (genus)
Flockenblume & Blauflockenblume & Benediktenkraut / Centaurea
Familie (familia)
Synonyme: Gewöhnliche Flockenblume, Jacea communis, Jacea pratensis s. lat., Centaurea jacea agg.
Pflanze nicht distelförmig, das heißt Laubblätter nicht dornig gezähnt; junge, vegetative Pflanzen (oberwärts) meist weißfilzig; Stängel meist schon ab der Mitte verzweigt, meist mit mehr als 3 Körben; Laubblätter ungeteilt (höchstens die untersten manchmal etwas fiederlappig); oberste Stängelblätter nicht gedrängt stehend, meist schmal-lanzettlich bis linealisch; Körbe nicht von Laubblättern umhüllt; Hülle 9–16(20) mm breit, nicht oder nur wenig gescheckt; Hüllblattanhängsel 4–8 mm breit, oft breiter als lang, vom übrigen Hüllblatt deutlich abgesetzt, nicht an dessen Rand herablaufend, meist ± zerschlitzt, seitliche Fransen fehlend oder höchstens 5 mm lang; Randblüten strahlend, in der Regel steril, ihre Krone nicht blau; Pappus meist fehlend; Krone purpurn. Hemikryptophyt. Volksarzneipflanze und Wildgewürzpflanze (?).
Anmerkungen:
- Sehr variabel, schwierig und unzureichend erforscht.
- Bildet Hybriden, besonders mit der Schwärzlich-Flockenblume / Centaurea nigrescens s.lat. (einige der im Folgenden angeführten Unterarten sind vielleicht solche Hybriden).
Detailbeschreibung
Flora status:
- Ureinheimisch = indigen
Sehr variabel, schwierig und unzureichend erforscht. Bildet Hybriden, besonders mit C. nigrescens (einige der Unterarten sind vielleicht solche Hybriden)
Gebiet:
(subsp. angustifolia: im Pannonikum häufig, sonst selten)
(subsp. jacea: häufig, im Pannonikum selten)
Lebensform:
- Hemikryptophyt (Stauden)
Wuchsform:
- ausdauernd
- krautig
- pollakanth (mehrmals blühend)
Wuchshöhe:
- 15 bis 50 cm: mittelhoch
- 50 bis 100 cm: hochwüchsig
- Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig
(subsp. subjacea: Höhe: (30)60–50(80) cm)
(subsp. macroptilon: Höhe: (50)60–80 cm)
(subsp. angustifolia: Höhe: (40)60–120 cm)
(subsp. jacea: Höhe: (20)50–80 (120) cm)
Blütenbiologie:
- Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)
- Blüten zwittrig
- tierbestäubt (zoophil, meist Insekten)
Randblüten in der Regel steril
Randblüten meist deutlich größer als die inneren (= strahlend)
Blütenstand:
- Anordnung: Infloreszenz oder Einzelblüten auf beblättertem Stängel
- Beblätterung: Brakteoser Blütenstand (Blätter im Blütenstandsbereich sind Hochblätter, Blütenstand daher deutlich abgesetzt)
- Mit Strahlblüten (randliche Blüten des Blütenstands vergrößert/auffällig)
- Typ: Korb/ Körbchen
Randblüten in der Regel steril
Hüllblätter nicht in eine verzweigte Granne auslaufend; Hülle daher nicht perückenähnlich
Trockene Anhängsel der Hüllblätter vom übrigen Hüllblatt deutlich abgesetzt, nicht an dessen Rand herablaufend, — oft ± kammartig gefranst
Hüllblattanhängsel breit-eiförmig bis rundlich, nicht gefranst (aber meist unregelmäßig eingerissen, sehr selten ganzrandig), — die grünen Teile der Hüllblätter meist bedeckend
Stängel mehrkörbig
Körbe meist einzeln am Ende des Stängels und der Zweige
Anhängsel der Hüllblätter meist hell- bis schwarzbraun (nur selten weißlich).
Randblüten meist deutlich größer als die inneren (= strahlend)
Anhängsel der Hüllblätter ganzrandig bis unregelmäßig eingerissen)
Anhängsel der Hüllblätter 4–8 mm breit, — oft breiter als lang, nicht bis ± zerschlitzt
Hülle 9–16(20)mm breit
Blütenblätter:
- Anzahl: 5
- Blütenhülle verwachsenblättrig
- Farbe: purpurn oder (purpur)rosa
- Verwachsenblättrig mit Kronröhre
Randblüten in der Regel steril
Krone purpurn
Blütensymmetrie:
nur Röhrenblüten
Randblüten meist deutlich größer als die inneren (= strahlend)
weibliche Organe (Gynözeum):
- Fruchtblätter verwachsen
- Fruchtknoten unterständig
- Griffel: 1
- Narbe geteilt (mit Narbenästen/Narbenlappen)
männliche Organe (Andrözeum):
- Anzahl: 5 Staubblätter
- Staubblätter verwachsen
Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:
Stängel mehrkörbig
Körbe meist einzeln am Ende des Stängels und der Zweige
Obere Stängelblätter nicht gedrängt stehend
Volksarzneipflanze und Wildgewürzpflanze (?)
Sehr variabel, schwierig und unzureichend erforscht
Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):
- Blattform: einfach und geteilt (z.B. Ahornblatt)
- Blattform: einfach und ungeteilt (zB Buchenblatt)
- Blattform: geteilt, gelappt (z.B. Eichenblatt)
- Blattrand: ganzrandig
- Blattrand: gezähnt
- Blattstellung: Wechselständig
- Spreite lanzettlich
- Spreite linealisch
Laubblätter ungeteilt (höchstens die untersten manchmal etwas fiederlappig)
Obere Stängelblätter nicht gedrängt stehend, meist schmallanzettlich bis linealisch
Volksarzneipflanze und Wildgewürzpflanze (?)
Sehr variabel, schwierig und unzureichend erforscht
Blattstiel:
- Blattstiel fehlend (sitzendes Blatt)
- Blattstiel kurz (undeutlich)
Lebensraum:
- Halbtrockenrasen
- Wiesen (außer Feuchtwiesen und Trockenrasen)
- Waldlichtungen, Waldschläge, Gebüsche, Saumgesellschaften
- Ruderalstandorte
- Feuchtwiesen, Sümpfe, Moore
(subsp. subjacea: Halbtrockenrasen)
(subsp. macroptilon: Wechselfeuchte Wiesen, Fettwiesen; Waldränder, Wegränder)
(subsp. angustifolia: Halbtrockenrasen, Dämme, Säume, Ruderalstellen, Niedermoorwiesen; im Pannonikum häufig, sonst selten)
(subsp. jacea: Wechselfeuchte Wiesen; häufig, im Pannonikum selten)
Ökologie:
- Wechselfeuchtezeiger
- Staunässezeiger/Vernässungszeiger
- Störungszeiger
- Nährstoffzeiger (fette, nährstoffreiche Böden)
(subsp. subjacea: Halbtrockenrasen)
(subsp. macroptilon: Wechselfeuchte Wiesen, Fettwiesen; Waldränder, Wegränder)
(subsp. angustifolia: Halbtrockenrasen, Dämme, Säume, Ruderalstellen, Niedermoorwiesen; im Pannonikum häufig, sonst selten)
(subsp. jacea: Wechselfeuchte Wiesen; häufig, im Pannonikum selten)
Höhenstufen:
- Collin (von 0 bis 250/400 m SH) – Waldsteppenzone, trocken-warme Eichen-Hainbuchenwälder
- Submontan (bis 350/450m SH) - Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder
- montan bzw. untermontan (bis 700/900m SH) – Buchenwälder
(subsp. subjacea: collin–montan)
(subsp. macroptilon: collin)
(subsp. angustifolia: collin)
(subsp. jacea: collin–montan)
Geologie/Boden:
(subsp. subjacea: Halbtrockenrasen)
(subsp. macroptilon: Wechselfeuchte Wiesen, Fettwiesen; Waldränder, Wegränder)
(subsp. angustifolia: Halbtrockenrasen, Dämme, Säume, Ruderalstellen, Niedermoorwiesen)
(subsp. jacea: Wechselfeuchte Wiesen)
Vermehrungsstrategien:
- sexuell
Verbreitunsstrategien:
- Flugfrucht (Anemochorie)
- Ameisenausbreitung (Myrmekochorie)
Streuausbreitung
Blütezeit:
- 06 - Juni
- 07 - Juli
- 08 - August
- 09 - September
- 10 - Oktober
- 11 - November
(subsp. subjacea: VI–VIII)
(subsp. macroptilon: VI–VIII)
(subsp. angustifolia: VII–X)
(subsp. jacea: VI–X(XI))