Naturschutzgebiet Lafnitz–Stögersbach-Auen Wolfau
Allgemeine Beschreibung
Die Lafnitz und ihr Umland gehören zu den bedeutendsten Fließgewässersystemen unseres Landes, was auch durch die Ausweisung als Ramsar-Schutzgebiet im Jahre 2002 entsprechend gewürdigt wird. Zahlreiche Mäanderschleifen zeichnen diesen Tieflandfluss aus und zeugen von der Dynamik des Flusses. Altarme und kleine Auwaldreste bieten zahlreichen Tieren Überlebensmöglichkeiten.
Die Erklärung zum Naturschutzgebiet Lafnitz-Stögersbach-Auen in der KG Wolfau erfolgte im Jahre 1990. Es wird vom kleineren Stögersbach und der größeren Lafnitz begrenzt und verläuft mit einer Fläche von ca. 70 ha bis zur Einmündung des Stögersbaches in die Lafnitz. Die Flächen bestehen in erster Linie aus großen Wiesenbeständen, die über den Vertragsnaturschutz bewirtschaftet werden.
Charakteristische Habitate und Vegetation
Den größten Teil des Naturschutzgebietes nehmen Tal-Fettwiesen des Typs Fuchsschwanz-Frischwiese ein. Wesentlich seltener findet man Glatthafer-Wiesen, die sich durch größere Trockenheit von den Fuchsschwanzwiesen unterscheiden. An manchen Stellen findet man entlang der Lafnitz wechselfeuchte Pfeifengras-Wiesen, die früher gar nicht so selten waren. Dieser Wiesentyp beherbergt einige recht seltene und markante Pflanzenarten, die allesamt unter Naturschutz stehen. An vernässten Stellen breitet sich die Bachkratzdistel-Wiese aus, die mit zunehmender Staunässe in die Waldbinsen-Wiese übergeht, in der Simsen und Binsen vorherrschen. Großseggenriede und Röhrichtbestände stocken in der Nähe der Lafnitz. Entlang der beiden Flüsse Lafnitz und Stögersbach haben sich dichte Bestände bachbegleitender Gehölze ausgebildet, die an manchen Stellen in auwaldähnliche Strukturen überleiten.
Pflanzenarten
Ein seltener Farn, nämlich der
- Straußenfarn / Matteuccia struthiopteris, ist entlang der Lafnitz an einigen Stellen beheimatet.
In den weiträumigen Wiesenlandschaften zwischen Stögersbach und Lafnitz sind einige Raritäten zu Hause, die nicht nur wegen ihrer Schönheit unter Schutz stehen. In den Hochstaudenfluren gibt es neben
- Groß-Mädesüß / Filipendula ulmaria und
- Arznei-Baldrian / Valeriana officinalis auch unterschiedliche
- Wiesenraute-Arten / Thalictrum spp. zu entdecken.
Die Feuchtstellen und feuchten Wiesen beherbergen
- Wasser-Schwertlilie / Iris pseudacorus,
- Sibirien-Schwertlilie / Iris sibirica,
- Preußen-Laserkraut / Laserpitium prutenicum,
- Teufelsabbiss / Succisa pratensis,
- Niedrig-Schwarzwurzel / Scorzonera humilis,
- Färberscharte / Serratula tinctoria und vereinzelt auch
- Trollblume / Trollius europaeus und
- Breitblatt-Knabenkraut / Dactylorhiza majalis.
Bemerkenswert ist der Vogel-Reichtum im Gebiet, und zwar sowohl an Singvögeln als auch an Greifvögeln; z. B.
- Pirol / Oriolus oriolus,
- Kleinspecht / Dendrocopos minor,
- Baumfalke / Falco subbuteo.
Etliche Amphibienarten, wie z. B.
- Gelbbauchunke / Bombina variegata,
- Moorfrosch / Rana arvalis
und zahlreiche Schmetterlings-Arten, wie z. B.
- Großer Feuerfalter / Lycaena dispar,
- Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling / Mauculinea nausithous;
weiters Heuschrecken:
- Große Schiefkopfschrecke / Ruspolia nitidula,
- Sumpfschrecke / Stethophyma grossum
und eine Vielzahl an Käfern nutzen den Übergangsbereich zwischen Fließgewässer und Festland.

Lage
Bez. Oberwart; KG Jabing; Fläche: 4 ha; Höhenlage ca. 280 msm.
Wegroute
Von Oberwart kommend fährt man Richtung Großpetersdorf und biegt bei einer Straßenkreuzung rechts Richtung Jabing ab. Etwa einen Kilometer danach befindet sich rechts von der Straße das Schutzgebiet. Parkmöglichkeiten gibt es entlang der Feldwege.