Schmetterlingsblütler

Fabaceae


66. Familie: Fabaceae s. str.  /Schmetterlingsblütler

Schmetterlingsblütengew., Saubohnengew. — Papilionaceae, Fabaceae-Faboideae, Leguminosae-Papilionoideae, Leguminosae-Faboideae                                                                                  

„Klee-, Wicken-, Erbsen- u. Bohnenfamilie“. (503//≈14 000; drittgrößte Familie der Angiosper­men.) GemMm: Pf V od. krautig; LB (fast immer) wechselstdg; Stipeln meist vorh.[2]; Spreite meist zus.gesetzt: 3- od. 5-zählig (slt mehrzählig) handfmg (gefingert) od. wenig- bis mehrzählig gefiedert (B’ch = Fieder), mit 2 bis vielen Fiederpaaren[3] (Fp), entweder mit Endfieder („unpaarig gefiedert“) od. ohne Endfieder („paarig gefiedert“); Blüstd razemös: Traube, Dolde, Ähre, Kopf, slt Blü einzeln; Blü („Schmetterlingsblüte“: ↓, zwittrig; K verwachsenblättrig, meist 5-zählig; Kro meist freiblättrig, fast stets 5-zählig; mit sogen. absteigender Knospendeckung, dh das adaxiale (= hinterste = oberste) KroB ist das äußerste (vgl. hingegen [68b] Caesalpiniaceae / Bockshörndlbaumgewächse); das oberste (mittlere) KroB ist meist das größte (= Fahne), die beiden oberen seitl. sind kleiner u. heißen Flügel, die beiden unteren, meist ± miteinander zus.-hängenden (nicht wirklich verwachsenen) bilden das ± idR kahnfmg Schiffchen, das die StaubB u. den Stempel umhüllt (u. mchm vorn ± geschnäbelt od. bespitzt ist); StaubB 10, ihre Staubf. zu ≈ ¾ entweder alle miteinander zu einer Röhre verwachsen (einbrüderig) od. der oberste Staubf. viel weniger weit verwachsen od. fast frei u. nur die übrigen 9 zu einer Rinne verwachsen (zweibrüderig) (nur bei Styphnolobium / Perlschnurbaum alle frei); Stempel 1-karpellig; Frkn 1, oberstdg, meist längl. bis lin.; Gri 1, meist kurz, Narbe 1; Fr meist wenig- bis mehrsamig, 2-klappig aufspringend (= „Hülse“), seltener eine in 1-samige TeilFr zerfallende BruchFr (Gliederhülse, Lomentum, „Bruchhülse“) od. eine 1-samige SchließFr (Nuss). – Auf den Wu leben regelmßg in mit freiem Auge gerade erkennbaren Knöllchen sym­biontische Bakterien („Rhizobien“, „Knöllchenbakterien“), die molekularen Stickstoff aus der Luft chemisch binden u. ihrem Wirt (u. auch dem Boden) zur Verfügung stellen (landwirtschaft­liche Verwendung der Schmetterlingsblütler zur Bodenverbesserung: „Gründüngung“).

[2]  oft miteinander verwachsen. Nicht selten jedoch sind die Stipeln scheinbar mit dem BStiel verschmolzen. In solchen Fällen schreiben wir nicht „… verwachsen“, weil die Stipeln samt dem „verschmolzenen“ Teil zum UnterB gehören u. mit dem BStiel nichts zu tun haben.

[3]  die Fiedern der „Fiederpaare“ stehen oft nicht einander gegenüber, sind also meist gar keine Paare!

Detailbeschreibung
Details

Flora status:

Drittgrößte Familie der Angiospermen

Lebensform:

Wuchsform:

  • annuell
  • krautig
  • verholzt
  • pollakanth (mehrmals blühend)
  • hapaxanth (nur einmal blühend, danach absterbend)

Wuchshöhe:

  • 5 bis 15 cm: kleinwüchsig
  • 15 bis 50 cm: mittelhoch
  • 50 bis 100 cm: hochwüchsig
  • Größer als 100cm: Sehr hochwüchsig
  • Pflanze bis 5 cm hoch: niedrigwüchig bzw. dem Boden anliegend

Blütenbiologie:

  • Blüten zwittrig
  • Blüten oder Blütenähnliche Strukturen vorhanden: Vermehrung über Samen (Samenpflanzen)

Blüten zwittrig

Blütenstand:

  • Typ: Traube
  • Typ: Ähre (oder Kolben, wenn Achse verdickt)
  • Typ: Dolde
  • Typ: Kopf/Köpfchen
  • Nur Einzelblüten

Blütenstand razemös: Traube, Dolde, Ähre, Kopf, selten Blüten einzeln

Blütenblätter:

  • Anzahl: 5
  • Blütenhülle freiblättrig
  • Blütenhülle ungleichförmig (heterochlamydeisch = Gliederung in Kelch und Krone)
  • Schmetterlingsblüte

Krone meist freiblättrig, fast stets 5-zählig; mit sogenannter absteigender Knospendeckung, dh das adaxiale (= hinterste = oberste) Kronblatt ist das äußerste; das oberste (mittlere) Kronblatt ist meist das größte (= Fahne), die beiden oberen seitlichen sind kleiner u. heißen Flügel, die beiden unteren, meist ± miteinander zusammenhängenden (nicht wirklich verwachsenen) bilden das ± idR kahnförmige Schiffchen, das die Staubblätter u. den Stempel umhüllt (u. manchmal vorn ± geschnäbelt od. bespitzt ist)

Blütensymmetrie:

weibliche Organe (Gynözeum):

  • Griffel: 1
  • Fruchtknoten oberständig

Stempel 1-karpellig; Fruchtknoten 1, oberständig, meist länglich bis linealisch; Griffel 1, meist kurz, Narbe 1

männliche Organe (Andrözeum):

  • Anzahl: 10 Staubblätter (meist zwei Kreise zu je fünf Staubblättern)
  • Staubblätter verwachsen

Staubblätter 10, ihre Staubfäden zu ≈ ¾ entweder alle miteinander zu einer Röhre verwachsen (einbrüderig) od. der oberste Staubf. viel weniger weit verwachsen od. fast frei u. nur die übrigen 9 zu einer Rinne verwachsen (zweibrüderig) (nur bei Styphnolobium / Perlschnurbaum alle frei)

Blütenkelch:

  • Anzahl: 5 Kelchblätter
  • Kelch verwachsenblättrig

Kelch verwachsenblättrig, meist 5-zählig

Wurzel (Knolle, Rhizome, Zwiebel):

Auf den Wurzeln leben regelmäßig in mit freiem Auge gerade erkennbaren Knöllchen symbiontische Bakterien („Rhizobien“, „Knöllchenbakterien“), die molekularen Stickstoff aus der Luft chemisch binden u. ihrem Wirt (u. auch dem Boden) zur Verfügung stellen (landwirtschaftliche Verwendung der Schmetterlingsblütler zur Bodenverbesserung: „Gründüngung“).

Spross, Achse, Stamm (zB Borke), Stängel, Internodien:

Pflanze holzig oder krautig

Blatt (Bl. Spreite, Haare, Farbe, Nervatur):

  • Blattstellung: Wechselständig
  • Fiederblätter: ein oder wenige (bis drei) Fiederpaare
  • Fiederblätter: viele (vier oder mehr) Fiederpaare
  • mit Nebenblättern (und/oder Nebenblättchen)
  • Blattform: zusammengesetzt, unpaarig (mit Endblättchen)
  • Blattform: zusammengesetzt, paarig (ohne Endblättchen)
  • Blattform: zusammengesetzt, handförmig
  • Blattform: zusammengesetzt, dreizählig

Laubblatt (fast immer) wechselständig; Stipeln meist vorhanden, Spreite meist zusammengesetzt: 3- od. 5-zählig (selten mehrzählig) handförmig (gefingert) od. wenig- bis mehrzählig gefiedert (Blättchen = Fieder), mit zwei bis vielen Fiederpaaren (Fp), entweder mit Endfieder („unpaarig gefiedert“) od. ohne Endfieder („paarig gefiedert“)

 

 

Die Stipeln sind oft miteinander verwachsen. Nicht selten jedoch sind die Stipeln scheinbar mit dem Blattstiel verschmolzen. In solchen Fällen schreiben wir nicht „… verwachsen“, weil die Stipeln samt dem „verschmolzenen“ Teil zum Unterblatt gehören u. mit dem Blattstiel nichts zu tun haben.

Die Fiedern der „Fiederpaare“ stehen oft nicht einander gegenüber, sind also meist gar keine Paare!

 

Knospen:

Krone mit sogenannter absteigender Knospendeckung, dh das adaxiale (= hinterste = oberste) Kronblatt ist das äußerste

Frucht:

  • Hülse (hängend, sich mit zwei Klappen öffnend)
  • Nuss/Nüsschen/Flügelnuss
  • Zerfallfrucht (z.B. Gliederhülse, Klausenfrüchte)

Frucht meist wenig- bis mehrsamig, 2-klappig aufspringend (= „Hülse“), seltener eine in einsamige Teilfrüchte zerfallende Bruchfrucht (Gliederhülse, Lomentum, „Bruchhülse“) od. eine einsamige Schließfrucht (Nuss)

Samen:

  • Frucht einsamig
  • Frucht mehr- bis vielsamig
  • Frucht zwei- bis wenigsamig
  • Samen von Fruchtknoten eingeschlossen (Bedecktsamer)

Frucht meist wenig- bis mehrsamig, seltener eine in einsamige Teilfrüchte zerfallende Bruchfrucht od. eine einsamige Schließfrucht (Nuss).

Vermehrungsstrategien:

  • sexuell