„Entlang der Rabnitz in den Landseer Bergen“

Allgemeine Beschreibung

Die Rabnitz durchfließt gemeinsam mit ihren größten Zubringern, dem Stoober Bach und dem Erlaubach das Oberpullendorfer Becken und hat ihren Ursprung in der Buckligen Welt in Niederösterreich. Im gesamten Abschnitt der Wanderung  findet sich keine Flussregulierung. Es sind Schotter- und Sandbänke und alle typischen Merkmale, die ein natürlicher Flusslauf aufweist, zu sehen. Breite Talbereiche wechseln sich mit engen Stellen und steilen Hängen ab. Nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke, im südlichsten Zipfel des Gemeindegebietes von Landsee, liegt die sogenannte "Öde Kirche". Diese steht am unteren Teil des Berggrates, welcher vom Rabnitztal und einem kleinen, hier von Norden her einmündenden Seitengraben gebildet wird. Vor der Kirche stehen noch die beiden Längsmauern und die westliche Quermauer, der östliche Abschluss, eine Halbkreisapsis ist bereits zerfallen. Der Weg führt am Talboden an zwei verfallene Mühlen vorbei.

Charakteristische Habitate und Vegetation

Die Region liegt im Übergang zwischen Alpinen und Illyrischen Klima, mit einer Jahresniederschlagssumme von 700 mm bis 900 mm und einer Jahresmitteltemperatur von 7°C bis 9°C. Der geologische Untergrund wird dem unterostalpines Kristallin zugeordnet und ist kalkfrei. Die vorherrschenden Bodentypen sind Lockersediment-Braunerde, Brauner Auboden und Felsbraunerde.

Die Rabnitz ist in diesem Abschnitt als pendelnder Hügellandfluss mit natürlicher Flussdynamik ausgeprägt. Flussbegleitend kommen weichholzdominierte Ufergehölze und Großröhrichte über Grobsubstrat vor. Weiters finden sich Uferabbrüche und Steilwände, vegetationslose Schotter- und Sandbänke sowie teilweise Totholz. Der Talboden wird außerdem von Grau- und Schwarzerlenauwald, Schwarzerlen- und Fichtenforste sowie Edellaubwald geprägt. Das Grünland am Talboden wird intensiv, zwei- bis dreimähdig oder als Weiden genutzt. Beidseitig des Talbodens finden sich hangaufwärts Eichen-Hainbuchenwälder, die ab der Mitte des Weges in sub- bis tiefmontane bodensaure Buchenwälder übergehen.

Pflanzenarten

Weichholzdominierte Ufergehölze

Pflanzengesellschaft: Feuchte Laubwälder / Klasse Alnetea glutinosae, Ordnung Alno-Fraxinetalia / Erlen-Auwälder, Verband Alnion incanae s. str. / Schwarzerlen-Eschen- und Grauerlenwälder

Bruch-Weide / (Salix fragilis)                  

Dauer-Mondviole (Lunaria rediviva)

Edel-Esche / (Fraxinus excelsior) 

Schwarz-Erle / (Alnus glutinosa)

 

Edellaubdominierte Ufergehölze

Pflanzengesellschaft: Temperate Laubwälder / Klasse Querco-Fagetea, Ordnung Fagetalia sylvaticae / Schattlaubwälder, Verband Tilio-Acerion / Linden-Ahornwälder, Edellaubwälder i.e.S.

Berg-Ahorn / (Acer pseudoplatanus)

Echt-Hasel (Corylus avellana)

Winter-Linde / (Tilia cordata)

 

Eichen-Hainbuchenwälder auf trockenen flachgründigen Standorten über silikatischem Substrat

Pflanzengesellschaft: Temperate Laubwälder / Klasse Querco-Fagetea, Ordnung Fagetalia sylvaticae / Schattlaubwälder, Verband Carpinion betuli / Eichen-Hainbuchenwälder

Edel-Hainbuche / (Carpinus betulus)

(Eigentliches) Wald-Labkraut / (Galium sylvaticum)

Einkern-Weißdorn / (Crataegus monogyna subsp. monogyna)

Gewöhnlich-Liguster / (Ligustrum vulgare)

Süß-Kirsche / (Prunus avium)

Weiß-Hainsimse / (Luzula luzuloides)

 

Erlenbruchwald mit Quellflur

Pflanzengesellschaft: Feuchte Laubwälder / Klasse Alnetea glutinosae, Ordnung Alnetalia glutinosae / Bruchwälder, Verband Alnion glutinosae / Schwarzerlen-Bruchwälder und Quellfluren / Klasse Montio-Cardaminetea, Ordnung Cardamino-Chrysosplenietalia / Moosarme Quellfluren, Verband Caricion remotae / Bachkressen-Gesellschaften

Bach-Ehrenpreis / (Veronica beccabunga)

Kressen-Schaumkraut / (Cardamine amara)

Sumpf-Baldrian / (Valeriana dioica)

Sumpfdotterblume / (Caltha palustris)

 

Sub- bis tiefmontane bodensaure Buchenwälder

Pflanzengesellschaft: Temperate Laubwälder / Klasse Querco-Fagetea, Ordnung Fagetalia sylvaticae / Schattlaubwälder, Verband Luzulo-Fagion / Hainsimsen-Buchenwälder

Drahtschmiele / (Avenella flexuosa)

Wald-Habichtskraut / (Hieracium murorum)

 

Intensiv genutztes Grünland

Pflanzengesellschaft: Frisch- und Feuchtgrünland / Klasse Molinio-Arrhenatheretea, Ordnung Arrhenatheretalia /Frischwiesen und –weiden, Verband Arrhenatherion / Glatthafer-Wiesen

 

 

Lage

Bez. Oberpullendorf; KG Karl, KG Weingraben und KG Landsee
Entlang der Rabnitz von Karl (388 msm) bis Blumau (427 msm)
Koordinaten des Startpunktes: 47.509144, 16.346206

Wegroute

Die Streckenlänge beträgt ca. 10,5 km mit einer Gesamtgehzeit von rund 3 Stunden.

Ausgangspunkt dieser Wanderroute ist der Hauptplatz von Karl mit ausreichend Parkmöglichkeit. Zuerst geht es Richtung Norden rund 100 Meter die Weingrabnerstraße entlang. Dann links in die Wiesengasse einbiegen und rund 400 Meter bis zu einem Feldweg wandern. Nach weiteren 400 Metern biegt man rechts in den Wald ein. Von nun geht es immer flussaufwärts auf kleinen Wegen und beschatteten Forststraßen bis nach Blumau. Auf dem Rückweg flussabwärts eröffnet sich wieder eine neue Perspektive auf die Landschaft.